Googles Patentanwalt wirft Microsoft vor, den Erfolg von Android für sich zu nutzen, da das eigene mobile Betriebssystem Windows Phone von wenig Erfolg gekrönt ist.
Microsoft und Samsung haben einen gegenseitigen Lizenzvertrag abgeschlossen, der Microsoft bei jedem verkauften Android-Smartphone eine Lizenzgebühr einbringt. Neben Samsung hat Microsoft ähnliche Abkommen mit HTC, Acer, ViewSonic und weiteren Geräteherstellern. Tim Porter, Patentanwalt des Suchmaschinengiganten, stellt aufgrund dessen die Theorie auf, dass Microsoft seine Arme nach den Einnahmen der Konkurrenz ausstreckt, sobald eigene Produkte "marginalisiert" werden.
Gegenüber der Newsseite "SF Gate" meint Porter: "Das ist eine Taktik, die Microsoft bereits in der Vergangenheit mit Linux genutzt hat. Wenn ihre Produkte auf dem Markt keinen Erfolg mehr verzeichnen, wenn sie marginalisiert werden, verwendet Microsoft sein Patentportfolio, um von den Einkünften der Konkurrenz zu profitieren. Das geschieht nun mit Android."
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Google zu den Patentstreitigkeiten auf dem Mobiltelefonmarkt äußert. Anfang August sprach Google innerhalb eines Blogeintrages von einer "feindlichen, organisierten Kampagne gegen Android", die "durch Patente ausgefochten" wird.
Porter äußerte sich weiterhin zu den Patentstreitigkeiten im Allgemeinen und meinte, dass Klagen lediglich dazu "verwendet werden, um Innovation zu verhindern".
Porter dazu: "Je mehr in Gerichtsverfahren investiert wird, desto weniger wird erfunden. Wenn man sich die Entwicklung der Softwareindustrie anschaut, sieht man, dass die Zeit, zu der keine Software patentiert wurde, eine Periode von intensiver Innovation darstellte. Microsofts erstes Softwarepatent wurde erst 1988 eingereicht. Zu dieser Zeit hatte der Konzern bereits Word auf dem Markt und nicht zu vergessen DOS. Wenn man zurückblickt, wird klar, dass Innovation ohne Patente geschieht. Das steht außer Frage."