Corona-Ausbruch Vorerst keine iPhones mehr aus Shenzhen: Corona-Welle bedroht Lieferbarkeit von Technik

Foxconn-Mitarbeitende am Band bauen Technik zusammen
Ohne die Menschen in den chinesischen Foxconn-Werken steht die Technik-Welt still.
© Kin Cheung / Picture Alliance
Dutzende Konzerne in der Wirtschaftsmetropole Shenzhen stellen die Produktion ein. Ein Ausbruch der Omikron-Variante zwingt die Industrie in den harten Lockdown.

Die Behörden der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shenzhen schicken die Millionenstadt in den Lockdown. Aufgrund eines erneuten Covid-19-Ausbruchs stehen bei zahlreichen Fabriken die Bänder still, ebenfalls betroffen ist der Apple-Zulieferer Hon Hai Precision, in der westlichen Welt bekannter unter dem Namen Foxconn. In Shenzhen fertigt der Konzern Apples iPhone, Berichten zufolge ist besonders das iPhone 13 betroffen.

Am Wochenende waren zuletzt 3400 Fälle in 19 Regionen gemeldet worden, in Shenzhen wurden 75 Personen positiv getestet. Für die strenge Zero-Covid-Strategie des Landes zu viel. Der verhängte Lockdown betrifft gleich mehrere Millionenstädte – es folgen nun Massentests, Schließung öffentlicher Verkehrsmittel und Ausgangssperren. Auch in Shenzhen ist es den Menschen untersagt, die Stadt zu verlassen.

Die Wirtschaftsmetropole beherbergt über 17 Millionen Menschen, es ist der umfangreichste Lockdown seit Ausbruch der Pandemie. Die Maßnahmen sollen zunächst bis zum 20. März gelten.

Produktion verlagert, iPhone SE offenbar nicht betroffen

Foxconn hat bereits auf die gestoppten Bänder reagiert und verlagerte die iPhone-Produktion zu anderen Standorten. Für Apple ist der Lockdown durchaus ein Ärgernis: Erst vergangene Woche stellte der Konzern das neue iPhone SE vor, welches in dieser Woche in den Verkauf gehen soll. 

Bislang sind die Lieferzeiten allerdings nicht in die Höhe geschnellt, aktuell gibt Apple für jedes iPhone-SE-Modell an, es am 18. März pünktlich liefern zu können.

Welche Auswirkungen der Lockdown von Shenzhen auf den Weltmarkt hat, bleibt abzuwarten. Selbstverständlich ist nicht nur Foxconn betroffen, sondern mehr als 30 andere IT-Fabriken, die Touchscreens, Halbleiter und weitere, wichtige Bauteile produzieren, die der Weltmarkt dringend benötigt.

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Omikron stellt China vor große Probleme

Es ist davon auszugehen, dass China derzeit vor allem mit der Omikron-Variante zu kämpfen hat. Das ist für China ein größeres Problem, als hierzulande. Der Grund: Bei den chinesischen Impfstoffen Sinopharm und Sinovac handelt es sich um klassische Tot-Impfstoffe, die kaum einen Schutz gegen Ansteckungen bieten und weniger gut gegen einen tödlichen Verlauf schützen als mRNA-Impfstoffe.

Experten hatten vor dem Ausbruch vor Monaten gewarnt. Der Virologe Alexander Kekulé erklärte noch vor dem Start der Olympischen Spiele und den Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr im MDR-Corona-Podcast: "Es ist so, dass von den Fachleuten niemand hier nicht die Katastrophe kommen sieht. Alle sagen, da gibt es keinen vernünftigen Ausweg und wir haben Angst. Es geht ja nicht nur um die Menschen in China, sondern auch um die weltweiten wirtschaftlichen Verflechtungen. Und das betrifft uns dann alle."

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