Er ist der Schönling mit dem Waschbrettbauch und der großen Klappe: Schauspieler Ryan Reynolds ist spätestens seit "Deadpool" ein Megastar. Doch der für sein gutes Aussehen und seinen oft sehr albernen Humor bekannte Kanadier ist auch ein ziemlich ausgebuffter Investor. Und verkauft nun eine seiner erfolgreichsten Firmen an T-Mobile.
Denn Reynolds hat anders investiert, als das bei seinen Kollegen üblich ist. Bei Mint Mobile handelt es sich um einen in den USA sehr erfolgreichen Mobilfunk-Discounter. "Promis investieren sonst in Highend-Produkte wie Hautcreme oder köstliche Gin-Firmen", feixt er in einem Statement. Seine Entscheidung, stattdessen einen Anteil eines Mobilfunk-Providers zu kaufen sei daher "etwas unkonventionell".
Smarter Stratege
"Ich habe nie davon geträumt, einen Mobilfunk-Provider zu besitzen. Und ich habe noch sicherer nicht davon geträumt, ihn an T-Mobile zu verkaufen", witzelte Reynolds bei Twitter. "Das Leben ist merkwürdig und ich bin unglaublich stolz und dankbar."
Tatsächlich dürfte es sich um eines seiner besten Investments gehandelt haben. 1,35 Milliarden Dollar in Bar und Aktienanteilen zahlt die US-Tochter der Telekom, T-Mobile US, für den kleineren Konkurrenten. Reynolds soll nach einem Bericht von "Bloomberg" knapp 25 Prozent des Unternehmens besessen haben. Sein Anteil des Deals läge also bei knapp 340 Millionen Dollar.
Noch mehr verdiente er 2020 beim Verkauf seiner Gin-Marke Aviation. Der Verkauf an den Getränke-Konzern Diageo spülte Reynolds ganze 610 Millionen Dollar in die Kassen.

Investor und Werbegesicht
Dass der Deal zustande kommt, dürfte aber auch an Reynolds selbst liegen. Mit seinem Einstieg in den Provider begann er auch, als dessen Haupt-Werbefigur aufzutreten. In den von seiner Marketing-Firma Maximum Effort entwickelten Kampagnen setzte er voll auf sein Image als Scherzkeks, nahm frech und unkonventionell aktuelle Trends auf. Und sorgte so dafür, dass die kleine Marke schnell als sehr cool wahrgenommen wurde.
Damit das so bleibt, hat sich T-Mobile auch Reynolds selbst mit gesichert: Er soll auch unter den neuen Besitzern weiter Mints Werbegesicht bleiben. Den ersten Vorgeschmack darauf gab es bereits. In einem Video begrüßte CEO Mike Sievert Reynolds als "Teil der Familie": "Ich würde das keine Familie nennen", beschwerte sich Reynolds gewohnt frech. "Eine Familie ist ein Ort für fehlgeleitete Hoffnungen und Träume. Ich hoffe, das hier wird etwas deutlich besseres."
Quellen: Ryan Reynolds, CNN, Bloomberg, Variety