Um 12.25 Uhr drehte das weltgrößte Passagierflugzeug zunächst als Willkommensgruß eine Schleife über die bayerische Landeshauptstadt, zehn Minuten später landete der Riesen- Airbus A380 erstmals in München. Unter dem Applaus von rund 10.000 Schaulustigen und vielen Flugzeugmitarbeitern, die gespannt auf die Ankunft des Fliegers gewartet hatten, rollte der 73 Meter lange und mit einer Spannweite von 80 Metern ausgestattete A380 aus und dockte am Terminal 2 an. Die Fluggäste aus Politik und Wirtschaft wurden mit bayerischer Folklore empfangen: Blasmusikanten spielten auf, Lebkuchenherzen wurden verteilt und Weißbier ausgeschenkt.
Schon am Mittwochvormittag war es hoch hergegangen rund um den Flughafen im Erdinger Moos: Die Polizei hatte Sonderparkplätze ausgewiesen und Straßen gesperrt. Die mit Campinghockern, Proviant, Ferngläsern, Fotoapparaten und Videokameras ausgestatteten Schaulustigen bildeten für die A380-Landung eine Kulisse von zahlreichen Zaungästen - und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie mussten sich an den Absperrzäunen entlang der südlichen Landebahn postieren, um den besten Blick auf den "Riesen-Vogel" zu erhaschen. "Das ist eine einmalige Sache, so oft wird man dieses Flugzeug nicht sehen können", sagte Willi Gerner, der aus der Nähe von Ingolstadt angereist war. Allerdings hatte er sich das Flugzeug dann doch ein wenig imposanter vorgestellt: "So riesig kommt es einem gar nicht vor."
"Ich dachte, er ist etwas länger"
Auch Reinhard Waldherr aus dem Landkreis Ebersberg war von den Dimensionen nicht gerade beeindruckt: "Bullig ist er schon, aber ich dachte eigentlich, er ist etwas länger." Ein "außergewöhnliches Erlebnis" sei es aber trotzdem, bei der erstmaligen Landung des Großraumfliegers dabei gewesen zu sein. "Den Start schaue ich mir natürlich auch noch an." Nach fünf Stunden Aufenthalt in der bayerischen Landeshauptstadt sollte der A380 wieder abheben -Richtung Toulouse zum Airbus-Heimatport.
Umso beeindruckter zeigten sich die Passagiere, die an Bord waren, darunter Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU), der beim Aussteigen meinte: "Danke für diesen tollen Flug." Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) fühlte sich in der Luft "wie in Watte gepackt" und fand den Kurztrip von Frankfurt nach München "fast spannender, als mit den Enkeln Eisenbahn zu spielen".
Abschluss der Testreihe
Der Flug von Frankfurt nach München bildete den Abschluss einer rund 60.000 Flugkilometer langen Testreihe, die den A380 bereits nach New York, Washington und Hongkong geführt hatte. München, so hob Faltlhauser hervor, habe 2004 als erster Airport Europas die Zulassung zum Verkehr derart großer Flugzeuge erhalten. Er hoffte, dass der große Zuschauerandrang bei der Stippvisite des Riesen-Airbus bei den Menschen in der Flughafen- Region auch die Vorbehalte gegen den geplanten Bau einer weiteren Start- und Landebahn auflöse. "Flugverkehr muss nicht laut sein, der Airbus A380 beweist das", versicherte er.