Der Trick, den deutsche Forscher Anfang der Neunziger am Fraunhofer- Institut in Erlangen entwickelten, sparte jede Menge Speicherplatz und machte so den Siegeszug digitaler Musik erst möglich: Das MP3-Format komprimiert die Aufnahmen nicht nur, es reduziert sie auch - etliche Audiosignale der Originalaufnahme fehlen. Zwar fallen bloß die Frequenzen weg, die für Menschen ohnehin kaum wahrnehmbar sind. Trotzdem gilt: Solche Dateien sind schlechter als CDs. Inzwischen gibt es neben MP3 viele ähnliche Musikspeicherformate, sogenannte Codecs. Die Klangqualität einer Musikdatei wird hauptsächlich von ihrer Bitrate bestimmt, der Menge an Daten (in Bits), die für eine Musiksekunde gespeichert werden.
MP3
MP3 steht für MPEG Layer 3. Der Codec gilt zwar als technisch überholt - ist aber dennoch der populärste, da er von den meisten Geräten und Programmen unterstützt wird. Für annähernde CD-Qualität sollten MP3-Dateien eine Bitrate von mindestens 128 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s) haben.
AAC
AAC steht für Advanced Audio Coding. Schon ab einer Bitrate von 64 Kbit/s können damit qualitativ akzeptable Ergebnisse erzielt werden. Viele Geräte, auch Handys, unterstützen AAC, das bekannteste ist der iPod. Anders als MP3-Dateien können Musikstücke im AAC-Format von den Urhebern mit einem Kopierschutz belegt werden.
WMA
WMA steht für Windows Media Audio und wurde von Microsoft entwickelt. Das Format kann mit einem Kopierschutz belegt werden und ist daher bei Downloadshops im Internet verbreitet.
Ogg Vorbis
Ogg Vorbis ist ein nicht kommerzieller Standard und eine Art Geheimtipp unter den Audioformaten - trotz besserer Audioqualität als MP3, und das bei gleicher oder gar kleinerer Dateigröße. Obwohl Gerätehersteller, anders als bei den vorher genannten Codecs, keine Lizenzgebühren abführen müssen, unterstützen bislang nur wenige Player das Format. Für Puristen und Audiophile genau das Richtige sind verlustfreie Kompressionsverfahren. Die lassen keine Frequenzen weg, geben Musik exakt so wieder wie eine CD, helfen aber dennoch, Speicherplatz zu sparen. Angesichts immer größerer Festplatten und günstiger Speichermedien gehört ihnen die Zukunft.
FLAC
FLAC steht für Free Lossless Audio Codec und ist ein nicht kommerzieller Standard. Allerdings schrumpfen die Dateien dabei nur um etwa 70 Prozent. (Zum Vergleich: Eine qualitativ akzeptable MP3-Datei ist bis zu zwölfmal kleiner als das Original.)
HD-AAC
HD-AAC ist die verlustfreie Weiterentwicklung des AAC-Formates. Dateien können damit stärker als mit FLAC komprimiert werden. Der größte Vorteil ist, dass HD-AAC von allen Geräten unterstützt wird, die bereits jetzt AAC abspielen.
Lossless
Mit Apple Lossless und WMA Lossless haben auch Apple und Microsoft eigene verlustfreie Codecs entwickelt. Dank Apples iTunes-Software können iPod-Besitzer CDs damit schon jetzt ohne Qualitätseinbußen auf ihren Player bringen. Auch der Einsatz von WMA Lossless ist schon jetzt möglich - nur dass noch nicht alle Abspielgeräte den neuen Codec unterstützen.