Roboterrasenmäher gibt es schon seit Jahren, sie setzen sich allerdings nicht so rasant durch, wie ihre Indoor-Verwandten, die Staubsaugerroboter. Sie sind vergleichsweise teuer und dabei ziemlich dumm. Um sich zurechtzufinden, muss man in aller Regel einen Begrenzungsdraht um die zu mähende Rasenfläche verlegen. Nur dieser Draht signalisiert der Maschine: Bis hier und nicht weiter. Das funktioniert nur, solange der Draht Strom führt.
Will man nur eine einfache rechteckige oder runde Rasenfläche mähen lassen, ist das kein großes Problem, wenn man vom einmaligen Verlegen des Drahtes absieht. Aber wenn sobald sich etwa Beete als Insel auf dem Rasen befinden, wird es kompliziert. Auch wenn mehrere voneinander getrennte Flächen beackert werden sollen.
Bisher war der Draht am sichersten
Es gibt auch Geräte, die versuchen, optisch das Ende des Rasens zu erkennen. Bislang funktioniert das aber nicht wirklich befriedigend. In diesem Jahr nun soll die Navigation der Roboter deutlich verbessert werden. Der Navimow von Segway-Ninebot vertraut auf GPS-Informationen. Mit dem seinem Extra Fusion Locating System kombiniert er die Satellitendaten mit den Informationen seiner Sensoren. Segway-Ninebot sagt, dass das System eine Genauigkeit von zwei Zentimetern erreicht. Nach Worx ist Segway-Ninebot der zweite große chinesische Hersteller, der Mähroboter offiziell in Europa anbietet.
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Mähroboter müssen sehr viel fehlerfreier Arbeiten als ein Saugroboter. Verliert der Sauger die Orientierung, wird er irgendwo in der Wohnung liegen bleiben, wenn der Akku leer ist. Ein Mähroboter hingegen kann sonst wohin ausbüxen und dort Schaden anrichten. Schon wegen des Mähwerks ist das eine gefährliche Situation. Dazu kommt, dass die Rasenkante exakt gemäht werden. Kein Mensch möchte mit dem Kantenschneider einen Rand nacharbeiten, den der Roboter übersieht. Die Einrichtung des Navimows funktioniert, wie man es von Saugrobotern kennt. Der Mäher wird mit einer App bedient, auf der die Grenzen der Mähzonen eingetragen werden. Zur weiteren Sicherheit löst das System einen Alarm aus, sollte der Roboter seine Grenzen überschreiten.
Weitere Modelle am Start
Der Mäher ist außerdem mit fünf Sensoren ausgestattet, die es ihm ermöglichen, Hindernisse zu erkennen und zu umfahren. Die Nabenmotoren lassen ihn Steigungen von 45 Prozent erklimmen. Der Navimow wird mit mehreren Akkugrößen ausgeliefert. Das Spitzenmodell mit einem 10,4-Ah-Akku soll 3000 Quadratmeter Fläche in einem Durchgang bewältigen können, kostet allerdings auch 2500 Euro. Das Einsteigermodell H500E hat einem 5,2-Ah-Akku und soll 500 Quadratmeter mähen, hier liegt der Preis bei 1199 Euro.
Im Sommer soll auch der Mähroboter des belgisch-amerikanischen Start-ups Toadi den Markt kommen. Dieser Roboter erfasst den Garten mit einer 4k-Kamera und soll sich mithilfe von Bilderkennung zurechtfinden. Nebenbei lässt sich der Toadi auch als Wachroboter einsetzen, dann geht er nachts auf dem Grundstück auf Patrouille.
Noch ein anderes System nutzt der Terra von iRobot. iRobot gilt als führend bei Saugrobotern. Die Maschinen nutzen eine optische Erkennung zur Navigation und kein Lidarsystem. So soll auch der Gartenroboter sich orientieren, doch zusätzlich werden kleine elektronische Leuchttürme, Beacons, eingesetzt. Wie ein Leuchtfeuer geben sie dem Roboter feste Orientierungsmarken. Nachdem der Start des Terra wegen der Corona-Pandemie verschoben wurde, soll er diese Saison auf den Markt kommen.
Eines haben die neuen kabellosen Systeme leider gemein: Sie sind noch einmal teurer als die bisherigen Roboter, die mit einem Begrenzungsdraht arbeiten.