Saugroboter sind eine ideale Ergänzung für den Haushalt – diese Meinung vertritt auch Stiftung Warentest. Wenn es aber darum geht, die Bude im Alleingang sauber zu halten, schwächeln besonders die teuren Geräte mit Wischfunktion. Kandidaten ganz ohne Mop fallen dafür ohnehin flach, denn sie überfahren Flecken auf dem Boden einfach. Wann sich ein Saugroboter dennoch auszahlt, und zu welchem Modell man bedenkenlos greifen kann, zeigt der aktuelle Vergleich. (Den ganzen Test können Sie gegen Gebühr hier einsehen.)
Anders als im vergangenen Jahr, ist eines der teuersten Geräte nicht mehr das Beste. Hätte der damalige Testsieger, der Roborock S7 MaxV Ultra, erneut teilgenommen – er wäre nach Noten erneut auf dem ersten Platz gelandet. Sein Nachfolger tut sich im aktuellen Test schwerer: Der Roborock S8 Pro Ultra für aktuell 1111 Euro bringt es nur auf ein "befriedigend" (3,6). Die vergleichsweise schlechte Note kommt durch mehrere Abwertungen zustande. Die Tester beklagen eine mangelhafte Aufnahme kurzer Tierhaare und ein äußerst unsauberes Wischergebnis. Die Saugleistung des gefallenen Testsiegers halten die Experten indes für gut, die Handhabung und die Navigation ebenso.
Ein solider Saug-Wisch-Roboter für unter 450 Euro
Der einzige Roboter mit Wischfunktion, der es in dieser wichtigen Teildisziplin auf ein "gut" bringt, ist der Shark RV2600WSEU für derzeit 440 Euro. Er saugt und wischt jeweils "gut", schwächelt jedoch auf Teppichböden und kämpft mit langen Haaren, die das Gerät vergleichsweise schnell im Betrieb behindern können. Das wirkt sich auch auf die Gerätereinigung aus, weshalb der Roboter insgesamt nur auf die Note "befriedigend" (2,7) kommt. Dennoch ist der Shark für den aktuellen Preis ein empfehlenswertes Angebot.
Die beiden Saugroboter mit der Note "gut" sind nicht mit einer Wischfunktion ausgestattet. Glaubt man den Testern, sollte man diesen Job ohnehin wohl eher selbst in die Hand nehmen. Die beste Saugleistung hat dem Test zufolge der Vorwerk VR7. Die Note "gut" (2,1) macht ihn zu einem der besten Geräte, welche den Parcours der Stiftung Warentest bislang absolviert haben. Mit der Teilnote "sehr gut" (1,3) machte dem Gerät in Sachen Saugleistung auf Hartböden kein Konkurrent etwas vor. Der Vorwerk ist zudem der einzige Roboter, der Teppiche nach Ansicht der Tester "gut" reinigt. Aktuell ist der Vorwerk-Roboter nur mit Reinigungsstation für rund 1000 Euro zu haben.
Preis-Leistungs-Sieger unter den Saugrobotern existiert nicht (mehr)
Der zweite Roboter mit einem "gut" (2,4) ist der Neato D10. Diesem Gerät attestieren die Experten eine gute Saugleistung, befriedigende Leistungen auf Teppichböden und solide, wenn auch durchschnittliche Ergebnisse in Sachen Praxistauglichkeit und Handhabung.
Der Neato wäre somit theoretisch der Preis-Leistungs-Sieger geworden, hat aber einen gewaltigen Haken. Denn das Gerät listet Stiftung Warentest mit einem "von uns bezahlten Einkaufspreis" von 289 Euro. Laut Hersteller, so die Stiftung, handele es sich um ein Auslaufmodell mit Restbeständen im Handel. Diese Restbestände gibt es tatsächlich – doch deren Preis ist weit entfernt von dem, was die Stiftung Warentest ausgelegt hat. Den Neato D10 gibt es nur noch vollkommen überteuert für bis zu 1000 Euro oder gebraucht ab rund 480 Euro. Der wirklich günstige Preis von 289 Euro stammt aus einer Rabattaktion im Frühling – das Gerät ist also preislich kaum mehr interessant, da es bereits als Altware über dem Kurs eines Shark Saug-Wisch-Roboters liegt.
Aufgrund der kollektiven Schwäche, wenn es um das Saugen von Teppichen geht, aber auch den mäßigen Leistungen beim Wischen, sieht die Stiftung Warentest alle Roboter lediglich als Ergänzung zur manuellen Reinigung, etwa mit Handstaubsaugern oder Saugwischern. Wer seinen Teppich wirklich porentief reinigen will, kommt um die Anschaffung eines kraftvollen Handsaugers mit rotierender Bürste kaum herum.
Den ganzen Test können Sie gegen Gebühr hier einsehen.