Eve Play im Kurztest Mit dieser kleinen Kiste machen Sie jede Musikanlage smart

Eve Play
Klein, schick und unscheinbar: Der Eve Play ist sehr kompakt und bietet dennoch die wichtigsten Anschlüsse für gängige Stereoanlagen.
© Eve / PR
In deutschen Haushalten stehen noch viele qualitativ gute Musikanlagen – doch durch ihr Alter fehlen wichtige Streaming-Protokolle, um sich nahtlos mit anderen Lautsprechern zu verstehen. Der kleine Audiostreaming-Adapter Eve Play soll das ändern.

Vor einigen Jahren waren Streaming-Sticks der große Trend. Denn auch damals zog das Versprechen, mit wenig Aufwand alte Geräte – in diesem Fall Fernseher – schlaumachen zu können. Inzwischen hat sich der Hype gelegt, denn eigentlich bieten selbst die günstigsten TVs gängige Streaming-Anbieter und -Protokolle ohne externe Hilfe.

Anders sieht das bei qualitativ hochwertigen Musikanlagen aus. Hier ist die Halbwertszeit in der Regel länger und wer sich einmal mit teuren Lautsprechern und vor allem Verstärkern eingedeckt hat, wird nicht wegen jedes neuen Übertragungsstandards gleich die Anlage tauschen. 

Um auch ältere Exemplare so leicht ansteuern zu können, wie etwa einen Apple Homepod oder eine Box von Sonos, gibt es daher Geräte wie den Eve Play. Dabei handelt es sich um einen Streaming-Adapter, den man an die alte Anlage anschließt und diese dann via Airplay bespielen kann.

Im Lieferumfang befindet sich neben dem Eve-Play-Adapter ein Cinch-Kabel für analogen Datenoutput und ein Netzteil samt zahlreicher Aufsätze für unterschiedliche Steckdosen. Der Eve Play bietet nebst Cinch-Anschlüssen außerdem zwei Ausgänge für digitale Übertragung, genauer Koaxial und optisches Toslink. Kabel für diese Anschlüsse liegen nicht bei. Zusätzlich bietet der Eve Play eine Ethernet-Buchse, alternativ gibt's Wlan mit 2,4 und 5 Gigahertz. 

Fokus auf einen hochwertigen Wandler

Im Innern des Eve Play arbeitet der Digital-Analog-Wandler Texas Instruments Audio DAC (PCM5122A) mit einem Signal-Rausch Verhältnis von 112 Dezibel. Das alles, so der Hersteller, soll für eine qualitativ hochwertige Wiedergabe sorgen. Auf der Packung ist die Rede von einem "audiophilen Klangerlebnis dank erstklassigen Komponenten und großartigem Signal-Rausch-Abstand". 

In der Praxis hörte sich die Musik, die über Eve Play an eine Anlage per Cinch übertragen wurde, tatsächlich etwas besser an als die Musik via optischem Kabel – der Wandler in der Eve Play scheint also tatsächlich qualitativ hochwertig zu sein. Aber: Bei dem Abspielgerät handelt es sich über eine ältere Soundbar – Aussagen im Vergleich zu Hi-Fi-Komponenten müssen andere treffen.

Kinderleichte Einrichtung

Äußerst praktisch ist das sogenannte Audio-Sync. Sofern man Eve Play mit der hauseigenen App und nicht mit Apples "Home" einstellt, bietet die Software diese zusätzliche Funktion an. Damit kann man die Wiedergabe von vorhandenen Lautsprechern mit der Audio-Ausgabe der Anlage synchronisieren, sollten die beiden Geräte Inhalte nicht ohnehin gleichzeitig abspielen. Die Einrichtung erfolgt zunächst automatisch per Mikrofon. Ist es danach noch immer nicht perfekt, lässt sich die Verzögerung händisch nachjustieren.

Generell ist die Installation von Eve Play ein Kinderspiel. Sobald die Box am Strom steckt, muss man sie nur an die Anlage anschließen, per QR-Code ins Heimnetzwerk holen und schon steht Eve Play als Lautsprecher in der Airplay-Übersicht bereit. Möchte man Musik auf mehreren Lautsprechern hören, kann man sie am Smartphone, am Mac oder am iPad einfach als Quellen an- und abwählen, wie man es gerade braucht. Bis auf einen Reset-Knopf befinden sich am Eve-Play-Adapter keinerlei Bedienelemente.

Eve hat beim Play großen Wert auf Design gelegt. Das äußert sich in einer mit Aluminium umrandeten Box, die ein Deckel in Klavierlack ziert. Letzterer ist sehr anfällig für Fingerabdrücke – aber so oft dürfte man den Adapter ja nicht in der Hand halten.

Fazit: Eve Play könnte die richtige Wahl sein

Der Eve-Play-Adapter kostet 150 Euro – das ist für eine kleine Box mit ein paar Anschlüssen recht viel Geld. Vor dem Kauf sollte man sich also Gedanken machen, für welchen Zweck man das Gerät braucht. Wenn man es vor allem an ein Heimkino-Set-up anschließen will, ergibt vielleicht ein älterer Apple TV mehr Sinn – denn der ist nicht nur günstiger, sondern unterstützt außerdem auch Videoübertragung.

Im Audiobereich gibt es gleich zwei starke Konkurrenten: Für rund 100 Euro, dafür ohne Ethernetbuchse, bekommt man schon den Belkin Soundform Connect. Auf gleichem Preisniveau ist hingegen der Wiim Pro ein beliebtes Gerät, zumal dieser auch andere Standards wie zum Beispiel Chromecast unterstützt. Doch erst der Wiim Pro Plus für 250 Euro hat einen besseren Digital-Analog-Wandler als Eve Play – hier entscheiden wohl ausschließlich die persönlichen Vorlieben.

Sollte der Eve Play genau in die Lücke passen, die über die Jahre im heimischen Audio-Ökosystem entstanden ist, dann ist er dank des sehr guten Wandlers ein wirklich gutes Gerät, das stoisch seine Arbeit verrichtet.

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