Dieser rund 100 Jahre alte Militär-Clip befeuert die umfassend widerlegte Chemtrail-Verschwörungstheorie. Doch was hat es mit dem Clip wirklich auf sich?
Faktencheck
Militärtaktik 100 Jahre altes Video soll Chemtrails zeigen – doch eigentlich werden Kriegsschiffe versenkt

Dieser rund 100 Jahre alte Militär-Clip befeuert eine Verschwörungstheorie.
Ein Nutzer, der das Video auf Facebook teilt, impliziert, dass der Clip ein Beweis für die umfassend widerlegte Chemtrail-Verschwörungstheorie sei.
Die Theorie besagt, dass die Kondensstreifen von Flugzeugen keine kondensierten Flugzeugabgase seien – sondern giftige Chemikalien, die von Flugzeugen versprüht werden.
Offenbar soll die sich zur Erde hin ausbreitende Wolke im Video ein Beleg für diese unbegründete Behauptung sein.
Nutzer-Kommentare unter dem Video machen deutlich, dass der vermeintliche Beweis von zahlreichen Usern als legitim angesehen wird.
Doch was hat es mit dem Clip wirklich auf sich?
Bei dem Video handelt es sich um nachkolorierte Aufnahmen des US-Militärs aus dem Jahr 1923.
Bei der herabsinkenden Wolke handelt es sich um einen sogenannten "Smoke screen", einen "Rauchvorhang", der die Versenkung der Kriegsschiffe USS New Jersey und USS Virginia verdecken soll.
Diese Militärtaktik dient dazu, die Sicht auf Truppen und Truppenbewegungen, Panzer oder Schiffe zu verdecken.
Weitere historische Aufnahmen aus den US-Nationalarchiven zeigen in diesem Zusammenhang ähnliche Szenen.
Obwohl beim Einsatz von "Smoke screens" Chemikalien verwendet werden, handelt es sich bei den Nebelwänden nicht um Kondensstreifen wie man sie von Flugzeugen kennt.
Außerdem lösen sich die Kondensstreifen hinter Flugzeugen auf – statt wie in den historischen Videos zu Boden zu sinken.
Die unseriöse Nutzung des Videos macht aus historischen Aufnahmen einen vermeintlichen Beleg für eine Verschwörungstheorie.
Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.
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