Sogenannte Chemtrails gelten als eine der "beliebtesten" Verschwörungstheorien. Kondensstreifen, die Flugzeuge am Himmel erzeugen, sollen angeblich chemische Substanzen oder Gifte enthalten und von Regierungen erzeugt werden, um das Volk zu manipulieren. Während diese Theorie von Expert:innen immer wieder als wissenschaftlich unhaltbar zurückgewiesen wird, ist sie nun jedoch plötzlich Thema im sächsischen Landtag.
Der AfD-Abgeordnete Sebastian Wippel, der seit 2014 im Parlament sitzt, hat eine entsprechende Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Dabei verweist er auf "eine wachsende Anzahl von Bürgern", die Flugbewegungen feststellen würde, hinter denen sie "die zielgerichtete Einbringung von Chemikalien in die Atmosphäre" vermute. Wippel will deshalb von der Regierung in Sachsen unter anderem wissen, ob etwas über solche Vorgänge bekannt sei.
AfD-Abgeordneter will mehr über Schwermetalle in Luft und Blut erfahren
Außerdem möchte der AfD-Politiker mehr über die Konzentration von Aluminium, Barium und Strontium in der Luft sowie im Blut von Patient:innen erfahren. Zuletzt stellt er in dem Dokument vom 10. Mai die Frage, wie diese Schwermetalle in die Atmosphäre gelangen können und in welcher Konzentration sie natürlich in der Luft vorkommen. Nach Ansicht von Verschwörungsgläubigen stoßen nämlich angeblich Flugzeuge Aluminium, Barium und Strontium aus, um damit das Klima zu verändern oder Einfluss auf die Bevölkerung zu nehmen.

Auch weist Wippel im Text auf den von einigen Bürger:innen geäußerten Verdacht hin, Chemtrails würden zur Bevölkerungsreduktion eingesetzt. Ob Wippel selbst dieser Ansicht ist, geht aus seiner Kleinen Anfrage nicht klar hervor, denn gleichzeitig bezeichnet er Chemtrails als "mutmaßliche Verschwörungstheorie". Wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema fanden bisher keinerlei Anhaltspunkte für den Wahrheitsgehalt der Verschwörungserzählung. Kondensstreifen am Himmel entstehen durch die Kondensation von Wasserdampf in den Abgasen der Flugzeugtriebwerke. So ähnlich dürfte wohl auch die Antwort der Staatskanzlei in Dresden an Wippel ausfallen, die nun innerhalb von vier Wochen erfolgen muss.
Quellen: Sächsischer Landtag / SWR