Sowohl Crime-Formate als auch -Spiele gibt es bereits. Erst die Kombination ergibt eine spannende Herausforderung und erfreut vor allem diejenigen, die sich beim Hören immer wünschen, in die Rolle der Kommissarin oder des Gerichtspsychologen schlüpfen zu können. Zweifelsohne üben Geschichten über Lug, Betrug oder sogar Mord eine Faszination aus. Wie konnte es zu der Tat kommen? Warum ist der Täter so vorgegangen und nicht anders? Fragen, die auch in den Audio-Mystery-Spielen "echoes" beantwortet werden müssen. Das Format ist neu und bietet willkommene Abwechslung zu herkömmlichen Detektiv-Spielen, schließlich erweitert sich das Spiel samt Bildkarten dank dazugehöriger App um Audioinhalte. Doch taugt die neue Spielreihe und wie viel Spaß macht das Lösen der Kriminalfälle? Wir haben es getestet. Hier gibt es den Erfahrungsbericht — natürlich ohne Spoiler zu den Inhalten der Geschichten.
Das steckt hinter Audio-Mystery-Spielen
Bekannt sind Audio-Mystery-Spiele nicht, denn das Spielprinzip ist neu. Das Format erinnert etwas an "Exit"-Spiele. Allerdings geht es nicht darum, einem Szenario zu entkommen, sondern eine Geschichte zu entschlüsseln. Deswegen erhalten Spieler:innen nur Häppchen einer längeren Handlung, die sie dann gemeinsam zusammensetzen müssen. Das Innovative daran ist: Diese kleinen Teile der gesamten Geschichte gibt es in Form von Audio-Sequenzen. Um diese anzuhören, benötigen Spieler:innen die kostenlose "echoes"-App, die sich schnell und unkompliziert herunterladen lässt.
Audio-Mystery-Spiel "echoes" im Test
Ist die Anwendung heruntergeladen, kann es direkt losgehen. Im Menü der App können Sie zwischen den bisher erschienen Spieletiteln "Die Tänzerin", "Der Cocktail" und "Der Mikrochip" wählen. Die Geschichten sind vollkommen unterschiedlich, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. "Die Tänzerin" sorgt schon beim Lesen der Kurzbeschreibung für Gänsehaut, denn es gilt den mysteriösen Tod eines jungen Mädchens aufzuklären, das sich aus dem Jenseits meldet.
Das Spielmaterial ist überschaubar, es gibt 24 Bildkarten. Der Schwierigkeitsgrad variiert je nachdem, ob man "normal" oder "einfach" in der App auswählt. Man soll "echoes" mit bis zu sechs Personen spielen können. Wir haben es zu zweit und zu dritt gespielt. Ersteres klappte besonders gut, weil die Konzentration auf den Audioinhalten lag. Sicher lässt sich das Spiel aber auch mit der ganzen Familie spielen, die Lösung könnte lediglich etwas länger dauern. Das macht aber nichts weiter, denn es gibt kein Zeitlimit und die Audio-Sequenzen können einfach wiederholt werden.
Wichtig: Der Hersteller gibt an, dass es für die "echoes"-App mindestens das iPhone 6s mit IOS 12.0 oder neuer bedarf. Für Android braucht es 7.0 und das System muss kompatibel mit dem Google-Play-Dienst für VR sein.
Es gilt alle sechs Kapitel der Geschichte zusammenzusetzen. Zu jedem Kapitel gehören Objektkarten, die dem Kapitel nach und nach zugeordnet werden müssen. Am besten breitet man alle Karten vor sich aus und verschafft sich einen Überblick, indem man die Smartphone-Kamera auf das Bild der jeweiligen Karte hält. Das Scannen klappte im Test problemlos und schnell, sodass direkt eine kurze Aufnahme in Form von Geräuschen, Worten oder Musik zu hören war. Die Audioaufnahmen sind auffallend hochwertig produziert und es macht Spaß, genau zuzuhören, um jedes Detail zu erfassen. Anschließend muss sortiert werden, um im "Lösen"-Modus der App alle Kapitel zu komplettieren. Es sei gesagt, die drei Spiele der "echoes"-Reihe unterscheiden sich voneinander, sodass nicht alle gleichermaßen schnell oder einfach zu lösen sind. Tipp: Achten Sie auf kleinste Details, diese können im Spielverlauf, wenn alle Teile der Geschichte zusammengesetzt werden müssen, noch wichtig werden.
Geschehen ist geschehen
Wer am Ende das Rätsel löst und die Geschichte zusammensetzen kann, bekommt als Belohnung das Hörspiel in voller Länge. Das Spiel schließt alle Lücken und die Audio-Sequenzen ergeben ein großes Ganzes. Das Anhören macht definitiv Freude, denn die Produktion ist sehr hochwertig, schade ist nur, dass Spieler:innen keinen Einfluss auf die Handlung nehmen können. Es gibt genau eine Lösung. Für die Zukunft wäre das eine wünschenswerte Ergänzung, denn in das Spiel eingreifen zu können und individuelle Geschichten zu erhalten, würde den Spannungsfaktor erhöhen.
Ein klarer Pluspunkt des Spiels muss aber noch erwähnt werden: Anders als bei den Themenverwandten "Exit"-Spielen lässt sich "echoes" jederzeit wiederverwenden. Das Spielmaterial bleibt nämlich unversehrt. Wer die Geschichte kennt, kann das Spiel einfach an Freunde und Familie weitergeben.
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