Überfüllte S-Bahnen, Menschenschlangen vor den Bussen, Studentenscharen in den Cafés. Am 16. Oktober ist es wieder soweit: Das Wintersemester an Hamburgs Hochschulen beginnt. Eine Woche fragen sich die Erstsemester durch den Campus-Dschungel. Wir zeigen Euch, wie Ihr erfolgreich ins Studium startet.
Als Erstsemester hält man abwechselnd den topografischen Unigeländeplan und das Vorlesungsverzeichnis in der Hand und läuft doch ins falsche Gebäude. Erster Schritt: Kauft Euch das kommentierte Vorlesungsverzeichnis aus Eurem Fachbereich. Das gibt es in den Sekretariaten. Es beschreibt die einzelnen Veranstaltungen und gibt Veränderungen bekannt. Den Semesterplan muss jeder Student selbst zusammenstellen. Im ersten Semester reicht es aus, Grundkurse und eine Vorlesung zu besuchen.
Der Uni-Campus in der Innenstadt besteht aus folgenden Gebäuden:
· Das verwaltungsgraue Hochhaus, der legendäre Philturm, in dem die Geistes- und Sozialwissenschaften untergebracht sind. Für Studienanfänger empfiehlt es sich besonders, sich in den Seminarpausen in die Fachschaftscafés zu setzen. Ältere Studenten können oft wertvolle Tipps geben.
· Ein langgezogenes Gebäude mit Seminarräumen und der neuen »Mensa Campus«, von den Studis liebevoll »Wirtschaftsbunker« genannt.
· Die große »alte« Mensa, in der man in einem der Säle rauchen darf.
· Die Staatsbibliothek (Stabi). Hier verbringt man als Student neben den Seminarräumen und den Cafés die meiste Zeit.
· Das Institut für Journalistik und Politik auf dem Allendeplatz. Die Gänge erinnern an ein Labyrinth, in dem man sich aber spätestens nach der dritten Seminarsitzung ohne Kompass zurechtfinden kann.
· Die Kunsthistoriker und Juristen lernen im neuen Westflügel. In den Seminarpausen treffen sich Studis beider Fachrichtungen im Café Libresso, um sich bei teuren Biofruchtsäften und Milchkaffee zu unterhalten.
· Das Uni-Hauptgebäude in der Edmund-Siemers-Allee. Hier werden in den großen Vorlesungssälen vor allem Prüfungen geschrieben.
· Das Audimax, in dem Donnerstags Kinofilme für 2,50 Mark gezeigt werden.
Zu Beginn des Studiums sollte man sich sofort mit dem Bibliothekssystem vertraut machen. Im Erdgeschoss der Stabi liegen Antragsformulare für den Bibliotheksausweis. Außerdem empfiehlt es sich, eine der angebotenen Bibliotheksführungen mitzumachen. Die Zeiten der Führungen stehen am Schwarzen Brett in der Staatsbibilothek. In den Institutsbibliotheken kann man die Bücher nur am Freitag ab 12.00 Uhr über das Wochenende ausleihen. Ansonsten müssen die Kapitel kopiert werden. Die Bücher sind hier in den meisten Fällen immer am Platz. Bekommt man ein Buch nicht, lohnt es sich, in den Öffentlichen Bücherhallen vorbeizuschauen oder im Online-Katalog der Bibliothek der Bundeswehruni zu recherchieren. Die liegt zwar in Jenfeld, dafür kriegt man dort aber fast alles.
Die ersten Wochen an der Uni sind bestimmt nicht einfach. Man hat keinen festen Stundenplan mehr, und man kennt niemanden. Die Situation hat jeder miterlebt, der bereits im höheren Semester studiert. Tipp: Einfach mal um Rat fragen. Seminare und Referatsgruppen haben sich oft als Freundschaftsquelle erwiesen. Außerdem lohnt es sich auch, zu den Institutspartys am Semesteranfang oder -ende zu gehen. Eine bunte Mixtur von Studenten und Musik. Und wo sonst gibt es Bier für 2 Mark? (yk)