Kinderbücher Carlsen-Verlag reagiert auf Kritik zu seiner Haltung zu "Conni"-Memes

"Conni"-Bücher im Carlsen Verlag
"Conni"-Bücher im Carlsen Verlag
© Carlsen Verlag
Wer die beliebten, oft frechen "Conni"-Memes im Netz teilt, müsse mit rechtlichen Schritten rechnen. Das meldete der Kinderbuchverlag kürzlich – und stellt nun etwas klar.

Zugegeben, das klang ein wenig nach Spielverderber: Der Hamburger Carlsen-Verlag veröffentlichte kürzlich eine Pressemeldung, in der er darauf hinwies, dass Menschen, die "Conni-Memes bastelten, prinzipiell illegal handeln würden. Der Verlag wolle gegebenenfalls "rechtliche Schritte prüfen". 

Was ist mit "Conni"-Memes gemeint? Memes sind schlicht witzige Bilder, die im Netz oder via Messenger geteilt werden und für einen Lacher sorgen sollen. Manchmal weisen sie darüber hinaus aber auch auf gesellschaftliche Probleme hin. Seit geraumer Zeit schon ist es eine Art Trend geworden, Memes zu basteln, die an Buchcover der beliebten "Conni"-Kinderbuchreihe erinnern, aber statt kindlicher Probleme sehr erwachsene Inhalte zum Thema haben. Das funktioniert deshalb so gut, weil nahezu jeder die "Conni"-Bücher kennt und weiß, wie deren Titelseiten normalerweise aussehen und aufgebaut sind.

"Conni"-Memes sorgen für Diskussionen im Netz

In seiner Pressemeldung hatte der Carlsen-Verlag betont, dass es ihm vor allem um die "menschenverachtenden, rassistischen, gewaltverherrlichenden und pornografischen Verwendungen der Conni-Figur" gehe. Allerdings fühlten sich auch die zahlreichen jungen Internetnutzer angegriffen, die rein aus Spaß schon mal ein "Conni"-Meme erstellt oder auf ihrem Social-Media-Account geteilt hatten. Aus Protest flutete direkt eine neue Welle an Memes das Netz, in denen der Verlag zur Zielscheibe des Witzes wurde. ("Conni verklagt euch jetzt alle!"). Das wollte man bei Carlsen so offenbar nicht stehen lassen.

Und so reagierte der Kinderbuchverlag – und das ziemlich souverän. Nämlich auf Instagram, mit einem eigenen "Conni"-Meme. "Conni will da mal was klarstellen", heißt es, und im Begleittext erklärt man sich sodann ausführlicher. 

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Missverständnisse sollen aufgeklärt werden

"Durch die oft verkürzende Darstellung des Sachverhalts sind leider einige Missverständnisse entstanden, auf die wir genauer eingehen wollen", heißt es auf Instagram. Im Anschluss greift der Carlsen Verlag mehrere Punkte auf: Zuerst, dass die allermeisten Meme-Ersteller nichts zu befürchten haben. Ein Dorn im Auge seien dem Verlag vielmehr "menschenverachtende, rassistische, gewaltverherrlichende und pornografische Verwendungen der Conni-Figur. 
Diese gibt es neben den zahllosen harmlosen und humorvollen Memes leider auch vielfach im Netz." Und selbst hier würde man, bevor rechtliche Schritte ergriffen würden, zuerst dazu auffordern, die entsprechenden Memes einfach zu löschen.

morgenstern

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Und auch auf "Conni"-Memes in der Werbung habe man keine Lust: "Uns erreichen aktuell viele Anfragen von Unternehmen oder Institutionen, die um die Genehmigung bitten, Conni-Memes in ihre Werbekampagnen oder ihre Öffentlichkeitsarbeit zu integrieren. Diese Nutzungen können wir aus Gründen des Urheberrechts und des Markenschutzes nicht genehmigen."

Viel Zustimmung für den Carlsen-Verlag

"Wir hoffen, dass wir damit zum Verständnis beitragen können, und wünschen euch weiterhin viel Freude mit der Welt von Conni", endet das Statement auf Instagram. Und die vielen Kommentare von Internetnutzern sind außerordentlich positiv und verständnisvoll. Es scheint, als habe es diese Klarstellung gebraucht, um die allgemeine Stimmung gegenüber dem Kinderbuchverlag wieder in die richtige Bahn zu lenken. Auch bei Carlsen scheint man nämlich offenbar die allermeisten "Conni"-Memes auch lustig zu finden.

wt

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