Wenn Sienna eines Tages ihren Freunden die Geschichte ihrer Geburt erzählt, werden die wahrscheinlich staunen. Das Mädchen hat am 1. März Geburtstag – also in einer Zeit, in der oft schon die Frühblüher aus der Erde lugen, es die ersten wärmeren Tage gibt und man sich bald auf die Osterferien freut.
Doch Anno 2018, in jenem kalten Winter, war von Frühlingswärme keine Spur. Denn das "Beast from the East" verbreitete seinen Schrecken in Großbritannien – die Bestie aus dem Osten ist eine Kaltfront, die Schnee und Eis auf die Inseln fegt.
An ebenjenem Märzmorgen machten sich Daniella und Andrew Waring aus Catterick in Nord Yorkshire in ihrem Auto in Richtung Krankenhaus auf. Daniella war schwanger, und das Baby war kurz davor, auf die Welt zu kommen. Die Geschichte dieser – nicht ganz ungefährlichen - Geburt lässt sich nachlesen auf der Seite des örtlichen Rettungsdienstes.
Bei der Eiseskälte wird man als Baby schonmal ungeduldig
Der Weg ins Krankenhaus war schwieriger als gedacht. Es schneite heftig, die Straße war glatt, und an ein schnelles Vorankommen war nicht zu denken. Und: Das Baby hatte offenbar auch keine Lust so lange zu warten, bis Mama und Papa endlich im Krankenhaus ankommen.
Der weitere Verlauf der Geschichte zeigt auch: Eigentlich braucht man keine Hebamme, Papa kann das auch.
Dem Rettungsdienst erzählte Vater Andrew später: "Das Wetter war sehr schlecht. Es war sogar schwierig, eine geeignete Stelle am Straßenrand zum Halten zu finden". Er schaffte es gerade noch, die Nummer des Notrufs zu wählen – da war die Geburt schon in vollem Gange. "Weil ich bei der Geburt unserer zwei anderen Kinder dabei war, machte ich einfach nach, was ich früher gesehen hatte", erzählte Andrew: "Ich öffnete die Tür der Beifahrerseite, kniete mich in den Schnee – und nahm das Baby in Empfang".
Inzwischen war das Wetter so schlecht, dass der Krankenwagen Schwierigkeiten hatte, die kleine Familie in dem Schneetreiben zu finden. Die Helfer schafften es dennoch, kurze Zeit nach der Geburt dort zu sein. Mutter und Tochter wurden ins nächste Krankenhaus gebracht. "Am wichtigsten war dafür zu sorgen, dass Mutter und Tochter schnell Hautkontakt haben, um das Baby aufzuwärmen", sagte eine der Schwestern des Hospitals.
Trotz der abenteuerlichen Geburt: Der Kleinen und ihrer Mutter geht es prima. Auf Twitter sind die beiden eine kleine Attraktion. Manche Twitter-Nutzer schlagen auch einen neuen Namen für das #a66Snowbaby vor, zum Beispiel Elsa, wie die Eisprinzessin aus dem Disney-Film.
Das kleine Mädchen heißt Sienna, wie die Farbe. Diesen gelb-braunen Farbton assoziiert man allgemein mit: Wärme.