Social Media und Internet – für Kinder sind das heute sehr belastende Faktoren. Viele Studien haben den wachsenden Druck gerade von Social Media auf Teenager belegt. Ob Depressionen, Schul-Mobbing oder Hass auf den eigenen Körper – all diese Dinge sind inzwischen mit dem Internet verknüpft. In Großbritannien sprach die Kinderkommissarin Anne Longfield von einer "Lawine des Drucks", die Kinder und Jugendliche begräbt, wenn sie in den sozialen Medien populär und erfolgreich sein wollen. Die britische Autorin und Erziehungsexpertin Naomi Greenaway hat sieben Regeln aufgestellt, wie Eltern ihre Kinder durch diese Gefahrenzone navigieren können.
1. Die Schlafzimmer-Top-Regel
Ohne diese Regel geht nichts. Sobald das Kind sein erstes Handy bekommt, muss sie eingehalten werden: Ein Smartphone hat nichts im Schlafzimmer zu suchen. Es wird abends ausgeschaltet und es wird im Wohnzimmer aufgeladen. Nur so können Sie die Schlafenszeiten Ihres Kindes sicherstellen. Schlafmangel durch nächtliche WhatsApp-Sessions hat viele negative Begleiterscheinungen. Das blaue Bildschirmlicht macht außerdem wach. Denken Sie also daran, das Gerät 30 Minuten vor dem Zu-Bett-Gehen komplett abzuschalten.
2. Führen Sie die nötigen Gespräche
Eltern sollten über Netzphänomene reden, von Sexting bis zu FOMO ("Fear of missing out" – die Angst, etwas zu verpassen), rät die Expertin. Denken Sie nicht, dass die Kids solche Gespräche von sich aus suchen. Sie müssen aktiv werden. Warten Sie auch nicht ab, bis Sie bemerken, dass Ihre Kinder Probleme haben. Greenaway rät, den Kindern immer einen Schritt voraus zu sein. Reden Sie über den Instagram-Hype um das beste Selfie, bevor die Tochter sich um eine Bikini-Figur sorgt. Sprechen Sie über das dumme Gefühl, Bilder von einer Party zu sehen, auf der man nicht eingeladen war, bevor die Kinder selbst im Party-Alter sind. Solange sie nicht selbst betroffen sind, fällt es Kindern leichter, unbefangen zu reden und ausgerechnet mit den Eltern, über solche Gefühle zu sprechen.
3. Das echte Offline-Leben zählt
Helfen Sie Ihren Kids nicht, perfekte Online-Existenzen aufzubauen. Fördern sie Aktivitäten in der echten Welt. So bauen sie ein echtes Selbstvertrauen auf, das dann gern online gespiegelt werden kann. Denken Sie daran: Je besser das wahre Leben funktioniert, umso leichter ist es auch, einen guten Online-Spiegel davon aufzubauen.
4. Seien Sie kein Online-Spion
Manchen Kindern helfen Kontrollen der Eltern von Social-Media-Aktivtäten und Telefon. Sie fühlen sich dann gestützt und nicht allein gelassen. Aber gehen Sie diese Dinge gemeinsam und partnerschaftlich durch. Und spionieren Sie Ihre Kinder niemals heimlich aus, der Riss im Vertrauensverhältnis ist dann unausweichlich.
5. Finden Sie das richtige Maß für die Bildschirmzeit
Zu viel Zeit am Bildschirm führt zu Reizbarkeit und Hyperaktivität. Rigide Bildschirmverbote sind aber keine Lösung. Greenaway verweist auf eine Studie von Prof. Jean Twenge. Twenge sagt, der "Sweet Spot" sei eine Stunde pro Tag Bildschirm für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren und bis zu zwei Stunden für Kinder im Schulalter und Jugendliche. Aber Eltern sollten auch mitdenken und bei einem Spiel nicht in der entscheidenden Minute abrupt den Stecker ziehen.
6. Kämpfen Sie gegen die Bildschirm-Sucht
Ein Problem mit der Unterhaltungselektronik ist, dass sie schnell zu einem Dopaminschub führt – ohne Mühe gibt es ein Glücksgefühl. Offline geht das nicht so leicht. Um das Problem zu umgehen, sollten sich die Kinder ihre Bildschirmzeit mit anderen Dingen "verdienen". Dann ist der Dopamin-Schub aus dem Smartphone nicht mehr ganz so einfach zu bekommen. Aber Achtung: Hier geht es nicht um Strafarbeiten. Suchen Sie Tätigkeiten aus, die Spaß machen und einen eigenen Wert besitzen, damit sie so die Attraktivität des Offline-Lebens fördern.
7. Arbeiten Sie mit offenen Spielregeln
Grenzen, Verbote, erlaubte Bildschirmzeit – schreiben Sie all das gemeinsam mit den Kindern in einen Familienvertrag. Dann sind die Regeln klar und es gibt weniger Missverständnisse, weil Eltern und Kinder eine Regel nicht ganz unterschiedlich interpretieren können. Für die Kinder ist es wichtig, dass der Vertrag nicht nur ihre Pflichten, sondern auch ihre Rechte einräumt. Neben all diesen Dingen müssen die Eltern aber auch ehrlich mit sich selbst sein und sich fragen, wie Smartphone-abhängig sie selbst sind. Greifen Sie beim Essen zum Gerät oder schauen Sie bei einer Benachrichtigung sofort auf das Smartphone, auch wenn Ihr Kind mit Ihnen spricht? Dann müssen auch Ihre Pflichten mit in den digitalen Familienvertrag.
Quelle:"The Telegraph"
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