32 Jahre an der Friteuse So schön verabschieden Kunden McDonald's-Angestellte mit Down-Syndrom

32 Jahre an der Pommes-Friteuse einer McDonald's-Filiale gehen für eine US-Amerikanerin mit Down-Syndrom auf besonders schöne Weise zuende. Denn wie beliebt sie ist, zeigten Kunden und Kollegen an ihrem letzten Arbeitstag.

Tiefgefrorene Pommes rein ins heiße Fett, fertige Pommes raus. Rüber in die Wanne mit den Wärmelampen. Salzen. In die Tüte schaufeln und ab aufs Tablett damit. Fünf Tage die Woche. 32 Jahre lang. Was für andere wie ein Arbeits-Albtraum klingen mag, war für sie ihr Leben: Freia David, eine 52-jährige US-Amerikanerin mit Down-Syndrom. Und zum Abschied gab es für David eine richtig große Party, wie der "Boston Globe" berichtet.

Sie erwartete nur ihren engsten Freundeskreis, doch laut der Zeitung erschienen mehr als einhundert Menschen, um sich an ihrem letzten Arbeitstag von ihr zu verabschieden. Stammkunden, frühere Nachbarn und Freunde mit ihren Familien kamen vorbei. David bekam zwei Kuchen, Geschenke, gute Wünsche - und eine Menge Pommes-Bestellungen. Laut Berechnungen des "Boston Globes" hat David in ihrem Arbeitsleben mehr als 450 Tonnen Pommes frittiert und ausgegeben. Da fielen die paar Portionen am letzten Tag nicht mehr groß ins Gewicht.

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Jede Schicht begann mit Umarmungen

Laut "Boston Globe" fing David 1984 in "ihrer" McDonald's-Filiale in Needham an, 30 Autominuten südwestlich von Boston liegt das Örtchen. Ein Programm zur Inklusion von Menschen mit Behinderung hatte ihr diese Jobchance verschafft, berichtet die Zeitung. Sie sei immer eine Stunde vor Schichtbeginn an ihrem Arbeitsplatz gewesen und habe jede Schicht mit Umarmungen für die Kollegen begonnen. Vor jedem Feierabend fragte sie ihren Chef, ob sie einen guten oder einen schlechten Job gemacht habe. Seine Antwort sei stets ein Lächeln und ein High-Five gewesen.

Dass sie ihren Job aufgeben musste, liegt an Davids Mutter. Die hatte festgestellt, dass ihre Tochter immer öfter Dinge vergaß. Eine beginnende Demenz schien Davids Mutter zu gefährlich, um Freia David weiterhin an einer Friteuse mit viel heißem Fett arbeiten zu lassen, berichtet die Zeitung.

Jeden Samstag isst sie in "ihrer" Filiale

Am Montag also musste David von ihrem Job Abschied nehmen. Aber ihre Kollegen wird sie weiterhin sehen. Spätestens am Samstag. Da geht sie sicherlich wieder mit ihrer Mutter in "ihrer" McDonald's-Filiale essen. So wie an jedem Samstag seit 32 Jahren.

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tkr

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