Wenn Helfer Ansprüche stellen Vorwurf in Flüchtlings-Kleiderkammer: kaum Snacks für Vegetarier und Veganer

Wer hilft, stellt seine eigenen Ansprüche zurück. Sollte man meinen. In den Hamburger Messehallen werden immer öfter Vorwürfe laut, dass zu wenig Snacks für Vegetarier und Veganer bereitgestellt werden. Für die Helfer. Nicht für die Flüchtlinge.

Hunderte von Menschen sind in vielen Flüchtlingseinrichtungen vor Ort, um zu helfen. Sie organisieren Kleider-, Essens-, Sachspenden. Sie kümmern sich um Kinder, Frauen, Alte, Junge und Familien. Sie versuchen, den Schwächsten einen halbwegs angenehmen Aufenthalt zu bereiten. So auch in der Kleiderkammer in den Hamburger Messehallen mitten in der Innenstadt.

Dort wird sogar Essen für die Helfer gespendet. Von umliegenden Restaurants, von direkten Nachbarn. Aber anscheinend ist das manchen nicht gut genug. Es häufen sich bereits Vorwürfe, dass zu wenig vegetarische und vegane Snacks zur Verfügung stehen. Für die Helfer. Nicht für die Flüchtlinge. Was ist da los?

Vor gut zwölf Stunden postete Julia H. mit folgendem Anliegen in der öffentlichen Facebook-Gruppe der Kleiderkammer Messehallen:

Sie appelliert in ihrem Post gewissermaßen an den gesunden Menschenverstand: "Alles was uns zur Verfügung steht, und das ist zur Zeit echt Einiges, wurde ebenfalls gespendet." Und weiter: "Wir können wirklich über das froh sein, was wir haben." Auch andere Helfer können die Vorwürfe nicht verstehen. Der User Kofi S. beispielsweise bestätigt, dass genug Vegetarisches wie Obst, Wraps, Crepes oder Pizza vorhanden war. Ein anderer User kann es nicht fassen, dass sich Leute beschweren. Denn viele Lebensmittel seien hochwertig und mit Liebe zubereitet. Und um diese Beschwerden mal richtig einzuordnen: Es gehe schließlich nicht um eine Luxus-Verpflegung für die freiwilligen Helfer, sondern um die Flüchtlinge

Ein User sorgt sich, was die vermeintlichen Ansprüche für einen Eindruck bei den Spendern hinterlassen könnten und empfiehlt: "Wer unbedingt kompliziert essen muss, der bringe sich was mit. Und bitte mal darüber nachdenken, was das für einen Eindruck bei den Spendern macht, wenn 'krüsch' hier zum Normalfall wird."

dsw

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