"Karawane der Köche" auf Sat.1 Tim Mälzer als Dompteur in der Streetfood-Schule

Tim Mälzer ist Perfektionist und kein anderer steht im Show-Geschäft so sehr für rustikale Küche wie er. Das erwartet er auch von seinen Lehrlingen im Foodtruck. Die sollen ihn und seinen Kollegen Roland Trettl überzeugen. Aber können sie das auch?

Über 1000 Teilnehmer haben sich beworben, um mit Tim Mälzer und Roland Trettl auf einen kulinarischen Roadtrip zu gehen. Gewinnen können sie jede Menge: einen Foodtruck im Wert von 140.000 Euro und eine Weiterbildung von zwei Spitzenköchen – mit unterschiedlichen Stärken. In der ersten Folge von "Karawane der Köche" sind sieben Foodtrucks mit 14 Teilnehmern, also sieben Zweier-Teams übrig geblieben. Und zwar diejenigen, die mit ihrem Konzept den TV-Koch Mälzer und den Südtiroler Trettl überzeugt haben. Das waren: 

  1. "Wild & Wiese" (Konzept: Wild - modern interpretiert),  
  2. "Sterns Deli" (Konzept: Heimatliebe - Local Hero Food)
  3. "Eddielicious" (Konzept: Mexican Street Food)
  4. "Geschmacksträger" (Konzept: jung - frisch - regional)
  5. "Who's Mina" (Konzept: Low Carb)
  6. "Monheimat" (Konzept: vegan - vegetarisch - lecker)
  7. "Puro Corazón" (Konzept: Peruvian Streetfood)

Die Qual der Wahl?

Tja, und wie das mit Entscheidungen nun einmal so ist, muss man mit den Konsequenzen leben. Ein Zurück gibt es nach der Wahl der Teams keine mehr. Also müssen Mälzer und Trettl das Beste daraus machen. Zunächst waren die beiden Juroren begeistert von der Auswahl der Teams und dem Niveau des Essens. Aber schon nach der ersten Station in Hamburg wird klar, dass der Weg nicht leicht werden wird. Tim Mälzer fand die Qualität des Essens "äußerst schwach" und Roland Trettl betont, dass es so ein zweites Mal keinesfalls ablaufen dürfe.

Der zweite Stop der "Karawane der Köche" ist Zingst an der Ostsee und wie könnte es anders sein: Die Köche müssen Fisch aus der Ostsee verarbeiten. Gefangen wurde er von einem alten Fischer wie aus dem Bilderbuch – mit grauem Bart und norddeutschem Dialekt.

Kommt die "Karawane der Köche" noch in Fahrt?

Auf den ersten Blick ist die neue Sendung mit Tim Mälzer und Roland Trettl hervorragend produziert. Der Look funktioniert einfach. Das tat es auch schon bei Tim Mälzers erfolgreichem Format "Kitchen Impossible". Was "Karawane der Köche" fehlt – bis jetzt, schließlich folgen drei weitere Episoden – ist der Groove, den "Kitchen Impossible" so authentisch gemacht hat. Zwar betonten Mälzer sowie auch Trettl bereits im Vorfeld, dass "Karawane der Köche" auf gar keinen Fall gescriptet ist. An manchen Stellen aber wirkt es genau so.

Außerdem wird das Tempo der Sendung durch die Protagonisten gebremst. Nicht dass die Teilnehmer langweilig wären, aber die großen Persönlichkeiten – wie Tim Mälzer selbst einer ist – gibt es in den Teams bislang nicht. Die Teams wirken wie eine siebte Klasse im Gymnasium – die meisten gerade in der Pubertät – und Tim Mälzer versucht die Gruppe als Lehrer zu bändigen. Roland Trettl spielt eine eher untergeordnete Rolle, vielleicht ist er in der imaginären Schulklasse der Praktikant. Die Sendung sollte aber viel mehr können, die Erwartungen der Zuschauer sind nach wie vor hoch.

Tim Mälzer als Dompteur einer Streetfood-Klasse

Dass Tim Mälzer am längeren Hebel sitzt – eben genau wie in der Schule – lässt er ein Team ganz besonders spüren. Die Jungs von "Geschmacksträger" servieren für Mälzer ein eher "durchschnittliches Essen". In der Fisch-Challenge wären sie außerdem ohne die Hilfe des TV-Kochs "jämmerlich gescheitert", wie Mälzer selbst sagt. Und er macht deutlich: Wenn sie seine und Roland Trettls Anweisungen nicht ernst nehmen, fliegen sie aus der Karawane. Harte Worte, dennoch echt.  

Ein Team wirft sogar freiwillig das Handtuch. Das liegt vor allem daran, dass die zwei Köche von "Monheimat" Autodidakten im Kochen sind und ein Kind erwarten. Der Druck für das Ehepaar ist zu groß, und Mälzer und Trettl sind darüber auch gar nicht traurig. Früher oder später hätten sie die Karawane sowieso verlassen müssen. Roland Trettl fand sie ziemlich "unorganisiert".

Wie es in den nächsten Episoden weitergeht und ob die Sendung noch an Fahrt aufnimmt, erfahren wir nächsten Mittwoch, 20.15 Uhr auf Sat.1.

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