Heute ist die kulinarische Vielfalt riesig und doch gleicht die Frage danach, was man im Alltag kochen soll, einer unlösbaren Aufgabe. Tim Mälzer macht es sich einfach und veröffentlicht ein ganzes Kochbuch, in dem es um simple Rezepte für den Alltag geht: "Vierundzwanzigsieben kochen" heißt gutes unkompliziertes Essen. Rezepte für ganz normale Leute: Dann gibt's beispielsweise Porridge, ("Das sind nur Haferflocken, die in Wasser aufgelöst sind", sagt Mälzer) oder eine Tomatensauce aus geriebenen Tomaten und ein bisschen Öl ("ein ganz banales Rezept") oder Bolo mal anders mit Garnelen ("Es muss nicht immer Hack-Lumump sein").
"Meine Gerichte koche ich fast nie zweimal", sagte der TV-Koch kürzlich im großen stern-Gespräch. "Es gibt Tage, da will ich blümerant essen, nur leicht parfümiert, ganz frisch. Dann reibe ich zur Pasta nur ein paar Tomaten, Olivenöl dazu, Basilikum. Dann gibt es Tage, da brauche ich es richtig derb. Gleiche Sauce, aber ordentlich Knoblauch. Dazu gebe ich so viele Anchovis rein, das könnt ihr nicht mehr essen."
Tim Mälzers Kochbuch – komplett ohne Vorschriften
Mälzers Kochbuch soll Inspiration sein, ein variabler Speiseplan für den ganzen Tag und die ganze Woche gedacht, komplett ohne Vorschriften. Ein Plädoyer für die einfache Küche. "Wir schätzen die einfache Küche gar nicht mehr. Dieses Buch ist ein Ideengeber für alle, die Lust haben, zu Hause zu kochen – egal wann und für welchen Anlass", sagt Tim Mälzer. "Ich könnte schon morgens Spaghetti Bolognese essen." Es bleibe jedem selbst überlassen, ob Frühstück für manche Nudeln und für andere Haferflocken bedeuten. Wer abends eine Schale Müsli löffeln möchte, wird mit diesem Buch bestärkt.

Kulinarisch orientieren sich die Rezepte an der italienischen und der norddeutschen Küche, mit ein bisschen Miso hier und asiatischen Einflüssen da. Klassiker wie Senf-Eier und Pellkartoffeln werden genauso ernst genommen wie Spaghetti mit Pesto oder Rigatoni mit Gorgonzola-Sauce. Was banal anmutet, ist in seiner Einfachheit komplex. Denn bei den Rezepten kommt es auch auf die Qualität der Zutaten an, sind diese hochwertig, steht dem Gelingen der Gerichte nichts mehr im Wege.
"Vierundzwanzigsieben kochen": Kein Standardwerk, aber prädestiniert für Fett- und Saucenflecken
"Vierundzwanzigsieben kochen" ist bei weitem kein Standardwerk, soll es auch gar nicht sein, aber ein Kochbuch, das zu einem ständigen Begleiter am Herd werden kann. Dann, wenn es mal schnell, aber trotzdem gut werden soll. Wenn der Alltag kickt und der Kopf leer ist. Wenn man sich die Frage stellt, was man heute kochen soll. Ein Buch, das für Fett- und Saucenflecken prädestiniert ist und nicht im Regal verstauben wird.
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