Im Oktober 2022 hat das Landgericht München den Starkoch Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Koch in einem seiner Restaurants mit Hilfe eines Computerprogramms regelmäßig Einnahmen aus dem Kassensystem gelöscht hat. Seit Dienstag steht Schubeck erneut vor dem Landgericht München. Diesmal geht es unter anderem um den Vorwurf des Subventionsbetrugs und der Insolvenzverschleppung. Lesen Sie in der stern-Titelstory aus dem Jahr 2022 noch einmal, wie der berühmte Koch sein Lebenswerk aufs Spiel setzte.
"Schuhbecks handgelegte Rinderroulade in Sauce mit Gewürzrotkohl und Butterkartoffeln" kostet um fünf Euro, es gibt sie im Supermarkt. An dieser Roulade ist wahrscheinlich nichts "handgelegt", und wie auch immer sie gerollt wurde: Was einen da angähnt vom Teller, sieht aus wie Krankenhausessen. Ein Fertiggericht, aus der Fabrik, für die Mikrowelle. Als Nachgeschmack bleibt die Frage: Warum macht der das? Warum verkocht Alfons Schuhbeck, dieser Gigant der Küche, für ein paar schnell verdiente Euro seinen guten Namen – und damit auch eine von ihm geprägte Esskultur?
Es ist nicht nur die Roulade. stern-Recherchen zeigen das Ausmaß der Misere, in die sich der bayerische Kochstar manövriert hat: Es geht um sein Lebenswerk. Um ein Stück deutsche Kochgeschichte. Und um Schuhbecks Freiheit.