Sommergetränke Bei Hitze: Eistee, natürlich

  • von Cornelius Lange
Bei sommerlichen Temperaturen ist er der Renner: Eistee sorgt für Abkühlung. Die meisten trinken ihn als Fertigprodukt aus dem Supermarkt. Dabei schmeckt er selbstgemacht viel besser.

It is tea time! Eiskalt und selbst gemacht, so zischt Eistee am coolsten. Eistee schmeckt immer nur so gut wie der Tee, aus dem er gemacht wird, also niemals nach Kunstaromen. Nicht alle Teesorten eignen sich gleich gut. Nur Blättertee nehmen, Finger weg von Teebeuteln. Und stark sollte er sein, darum nehmen wir Assam oder Ceylon, deren malzige Würze sich erstklassig gegen die Eiseskälte behauptet. Ein Darjeeling wäre dieser Aufgabe nicht gewachsen.

Also 2 EL Teeblätter in die Kanne geben und mit einem Liter nicht mehr kochendem Wasser aufgießen, 5 Minuten ziehen lassen und abgießen. So entsteht ein Konzentrat, das unverdünnt genossen auch den härtesten Ostfriesen aus dem Nerz haut. Teekonzentrat abkühlen lassen und mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank stellen. Bei Durst geben wir 1 TL Zucker in ein Longdrinkglas, füllen es zur Hälfte mit Eiswürfeln, zu einem Viertel mit Teekonzentrat und im Übrigen mit Wasser auf.

Hedonisten greifen zu Limetten

Das ist die Basisvariante für Puristen. Hedonisten greifen zu Zitronen oder Limetten. Je mehr Saft man verwendet, desto mehr Zucker wird nötig. An extrem heißen Tagen schälen wir die Zitrusfrüchte ringsum und hängen die Schalenspiralen in die Gläser, bevor wir sie mit den anderen Zutaten füllen. Ah! Zisch!!

Wer's sanfter mag, greife zu geeistem Earl Grey. Das ätherische Öl der Bergamotte, einer Verwandten der Pomeranze, bringt eine extravagante Note ins Glas - mit Zucker, ohne Zitrone. Zu den Klassikern zählt auch geeister Pfefferminztee. Mit etwas Glück findet man bei guten Händlern frische Zitrusminze oder russische Minze, die weniger Menthol enthalten, dafür aber frisches Zitrusaroma ins Glas bringen. Allein die in Nordafrika populäre Nana- Minze ist für Eistee ungeeignet, da sie kalt penetrant daherkommt. Aber frisch muss die Minze sein - nur so erhält man einen leuchtend grünen Tee und das angenehm kühle Aroma.

Damit die ätherischen Öle nicht verpuffen, darf kein sprudelnd kochendes Wasser an die Blätter. Vier lange Zweige auf einen Liter Wasser müssen schon sein, damit genug Kraft ins Glas kommt. Und ein besonders hübsches Zweiglein stecken wir zwischen die Eiswürfel, bevor wir einschenken. Zucker kann, muss aber nicht.

Kinder-Variante ohne Teein

Unsere letzte Variante ist kinderkompatibel - ohne aufputschendes Teein, dafür purpurrot und erfrischend durch den Tee aus getrockneten Hibiskusblüten, die im Sudan und in Fernost kultiviert werden. 20 Blüten mit 1,5 Liter kochendem Wasser aufgießen, mindestens 2 Stunden ziehen lassen, abgießen. Den Saft einer Zitrone und 4 EL Zucker dazugeben, kalt stellen. Den Rand der Gläser 1⁄2 Zentimeter tief in den Tee tauchen und dann in ein Schälchen mit Zucker stippen, damit sich ein pinkfarbener Zuckerrand ergibt. Eine Stunde trocknen lassen, dann zur Hälfte mit Eiswürfeln befüllen und mit dem roten Elixier auffüllen.

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