Ein Apriltag an der Ostsee: Blank wie eine polierte Metallplatte liegt die Eckernförder Bucht in der Nachmittagssonne, nur hin und wieder ist leises Glucksen vom Spülsaum zu hören. Der Strand am nördlichen Ufer der Bucht besteht aus Steinen in allen Größen und Farben – ein Alptraum für Badegäste. Und ein El Dorado für Steinsucher.
Frank Rudolph ist so einer. Mit ihm wollen wir über das Wunder sprechen, das direkt zu unseren Füßen liegt. "Kein Ort der Welt", sagt Rudolph, "ist geologisch gesehen so vielfältig wie unser Ostseestrand". Er tritt ins seichte Wasser und fischt drei rund geschliffene Steine heraus. "Das hier, das ist Norwegen, das ist Schweden und das ist Finnland."