"Nicht normal" Spanische Ministerin Nadia Calviño weigert sich, nur mit Männern für Foto zu posieren

Spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño
Mit der Verweigerung des Fotos will Nadia Calviño ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung in der Wirtschaftswelt setzen
© Geert Vanden Wijngaert/ / Picture Alliance
Bei einem Managerforum in Madrid hat sich die spanische Wirtschaftsministerin geweigert, für ein Gruppenfoto zu posieren. Dahinter steckt ein Versprechen, dass die Ministerin vor Monaten gegeben hat.

Die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño hat bei einem Managerforum ein Gruppenfoto verweigert, weil sie auf dem Bild die einzige Frau gewesen wäre. Für diese ungewöhnliche Aktion zugunsten von Gleichberechtigung in der Wirtschaftswelt wurde die 53-Jährige im Netz, von Aktivistinnen und Aktivisten und auch von Kolleginnen in der linksgerichteten Regierung gelobt – von Spitzenunternehmern wurde sie aber scharf kritisiert.

"Das ist doch nur Getue", sagte der Präsident des spanischen Unternehmerverbandes CEOE, Antonio Garamendi, am Mittwoch vor Journalisten in Madrid.

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Zuspruch auf Twitter für Calviño

Mit ihrer Weigerung löste Calviño am Dienstag im "Madrid Leaders Forum" ein Versprechen ein, das sie im Februar gegeben hatte. Die erste Stellvertreterin von Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte damals angekündigt, dass sie nie wieder ein Foto machen oder an Debatten teilnehmen werde, bei denen sie die einzige Frau sei. "Wir können es nicht länger als normal ansehen, dass 50 Prozent der Bevölkerung bei solchen Events nicht anwesend sind", betonte sie.

"Bravo!", twitterte die bekannte Journalistin und Anwältin Ainhoa Martínez, und die Ministerin für Gleichberechtigung Irene Montero schrieb im sozialen Netzwerk: "Gut gemacht, Vizepräsidentin!". Garamendi meinte aber: "Wichtig ist, dass die Gleichberechtigung in den Unternehmen herrscht, und nicht auf den Fotos." Im CEOE seien die Frauen in der Mehrheit, "rund 65 Prozent", beteuerte er.

DPA
jha / tvm