Parteien im Check Welche Partei setzt auf Gleichberechtigung? Wahltraut verrät's

Welche Parteien setzen auf eine feministische Politik? Ein Wahlomat liefert Antworten
Welche Parteien setzen auf eine feministische Politik? Ein Wahlomat liefert Antworten
© Müller-Stauffenberg / Imago Images
Den Wahlomaten haben Sie schon befragt, aber Sie wissen immer noch nicht, welcher Partei Sie bei der Bundestagswahl Ihr Kreuzchen geben? Ein neues Tool könnte helfen.

Die Bundestagswahl rückt immer näher und trotzdem hadern manche Bürger bis zum Schluss mit ihrer Wahlentscheidung. Ein großes Angebot von Fragetools kann helfen und die Entscheidung erleichtern. Das bekannteste derartige Tool ist wohl der Wahlomat. Laut einer stern-Umfrage will fast die Hälfte der Deutschen das Angebot nutzen – etwas weniger als in den Jahren zuvor.

Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Werkzeuge, die die Wahlentscheidung erleichtern sollen, etwa den Wahlswiper, Wahl-Kompass oder Parteivergleich.

Bei all diesen Angeboten geht es ganz allgemein darum, welche Parteien dem jeweiligen Wähler am nächsten stehen und wo die Schnittmengen liegen.

Wahltraut – der Wahlomat zum Thema Gleichberechtigung

Wer sich weniger für das Allgemeine, sondern für bestimmte Themen interessiert, für den gibt es auch themenspezifische Wahlhilfen. Zum Thema Klima und Umwelt lohnt beispielsweise ein Blickt in den WWF-Zukunftswahl-Check. Dort hat die Umweltorganisation zusammengetragen, wie sich die Parteien zu grünen Themen positionieren.

Welche Parteien besonderen Wert auf Gleichberechtigung, eine feministische Politik und soziale Gerechtigkeit legen, erfahren Wähler über das Tool Wahltraut. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Wahlomaten der Bundeszentrale für politische Bildung: Die Initiatoren haben zusammen mit dem deutschen Frauenrat anhand der Wahlprogramme mehrerer Parteien 32 Thesen erarbeitet, zu denen sich die Nutzer positionieren können. Auch hier sind die Antwortmöglichkeiten positiv, neutral oder ablehnen. Das Tool gleicht ab, inwieweit die Haltung der Nutzer mit den jeweiligen Wahlprogrammen übereinstimmen.

Inhaltlich drehen sich die Thesen und Fragen um das Thema Gleichstellungspolitik – LGBTQIA+-Rechte, Anti-Rassismus und Inklusion.

Initiative machte ursprünglich auf soziale Ungleichheit aufmerksam

Das Fragetool war erstmals bei der Bundestagswahl 2021 verfügbar und wurde nach Angaben der Initiatoren damals 250.000 Mal befragt. Wegen der vorgezogenen Bundestagswahlen 2025 liefert Wahltraut in diesem Jahr allerdings nur Auskünfte zu den im Bundestag vertretenen Parteien.

Die Entwickler weisen darauf hin, dass die Parteien in diesem Jahr aufgrund des kurzen Zeitraums vor der Bundestagswahl die Thesen nicht selbst beantworten konnten. Deshalb basiert Wahltraut auf den finalen Wahlprogrammen von Union, SPD, BSW, FDP und Die Linke.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

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Von der AfD und den Grünen dienten die vorläufigen Entwürfe der Wahlprogramme als Grundlage, da die finalen Versionen nach Angaben der Tool-Entwickler Anfang Februar noch nicht verfügbar gewesen seien. "Sobald die finalen Programme online sind, werden sie nachträglich eingepflegt", heißt es auf der Webseite von Wahltraut.

Hinter dem Wahltool steht die Initiative #stattblumen, die im Frühjahr 2020 die strukturelle Benachteiligung von Frauen während der Corona-Pandemie kritisierte. Nach einem offenen Brief an die Bundesregierung entstand die Idee, die feministischen Positionen der Parteien zu analysieren.

cl

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