Discord-Studie Die Gen Z ist vollvernetzt und trotzdem einsam

Eine Gruppe von jungen Erwachsenen steht nebeneinander
Die Gen Z, die Generation der nach 1996 Geborenen, kommt jetzt auf dem Arbeitsmarkt an. Das hat Konsequenzen – für alle. 
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Die Generation Z ist die erste Generation, die ein Leben ohne Internet und Vernetzung in Sozialen Medien nicht kennt. Laut einer neuen Studie fühlt die Gen Z vor allem eines: Einsamkeit.

Discord, Entwickler der gleichnamigen Chatsoftware, ist eine feste Größe in der Gaming-Community. Viele Influencer lassen sich mit Hilfe  von Discord beim Zocken von ihren Fans über die Schulter schauen. Rund 250 Millionen User soll der Dienst nach eigenen Angaben haben, hauptsächlich aus der sogenannten Generation Z, den zwischen 1997 und 2012 geborenen.

Sie ist die erste Generation seit langem, die in eine Welt des umfassenden Umbruchs und der Unsicherheit hineingeboren wurde: Kriege in Nahost und nun vor der Haustür in der Ukraine, Terroranschläge, Wirtschaftskrisen, Inflation, rasant steigenden Preisen für Wohnraum, Klimawandel, Flüchtlingskrisen Identitätsphilosophie und nicht zuletzt die drei Jahre der Corona-Epidemie.

Was hat das mit der jungen Generation gemacht? Das hat Discord Online 3000 Jugendlichen der Generation Z und über 1600 ihrer Eltern gefragt. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich.

Der Umfrage zufolge blickten vor allem die Jugendlichen in Großbritannien eher mit Angst und Stress als mit positiven Gefühlen in die Zukunft. Das gaben rund 74 Prozent der befragten Briten an, während es Frankreich 57 Prozent waren. Die Jugendlichen in Deutschland sehen demgegenüber deutlich entspannter in die Zukunft. Hier meinten lediglich 48 Prozent sich eher bedrückt, als glücklich zu fühlen.

Einig seien sich die Befragten bei den Gründen für ihren Pessimismus: Ganz vorn auf der Sorgenliste stehen hohe Lebenshaltungskosten, der Klimawandel und das Gefühl einer sozialen Ungerechtigkeit. Daher fürchtete die Generation Z direkte negative Auswirkungen auf ihr künftiges Leben, ihre Berufskarrieren und ihre Finanzen. Zwei von Fünf Befragten gaben an, deswegen unter fortwährenden Schlafstörungen zu leiden.

Die Eltern, so die Studie, bekämen von den Zukunftsängsten ihrer Kinder meist wenig mit. So schätzen sie in den Umfragen das psychische Wohlbefinden ihrer Kinder deutlich besser ein als die Kinder selbst. In der Pubertät ein nicht unbedingt überraschendes Ergebnis. Zwischen 14 und 18 nabeln sich die Jugendlichen von ihren Eltern ab, besprechen Probleme mit ihren Freunden und weniger mit ihren Eltern. Bei schweren psychischen Problemen trauten sich der Umfrage zufolge nur ein knappes Drittel der Jugendlichen nach professioneller psychologischer Hilfe zu fragen.

Obwohl die Generation Z die erste vollvernetzte Generation ist, die ein Leben ohne Soziale Medien aller Art nicht kennt, herrscht überraschender Weise ein Gefühl bei ihr vor: Einsamkeit. Sie sind stärker digital vernetzt als jede Generation als jede Generation vor ihnen. Über eine Vielzahl sozialer Medien pflegt die Gen Z online Freundschaften mit Gleichgesinnten. Doch trotz dieser Möglichkeiten kämpft eine beträchtliche Anzahl mit Einsamkeit. In der Umfrage war es der viertwichtigste emotionale Zustand.

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