Lilienthal Sie verloren Freunde bei der Ahrflut. Nun kämpfen sie in Niedersachsen gegen die Folgen des Hochwassers

abell und Reinhard Bergweiler stehen vor ihrem Anhänger mit Bautrocknern in Lilienthal
Helfer gegen das Hochwasser: Isabell und Reinhard Bergweiler vor ihrem Anhänger mit Bautrocknern in Lilienthal
© Nico Schnurr
Isabell und Reinhard Bergweiler haben die Folgen der Flut im Ahrtal miterlebt. Auch deswegen zogen sie nach Niedersachen. Dort sind sie nun erneut mit einem Hochwasser konfrontiert. Obwohl das Wasser auch in ihrem Keller steht, versorgen sie einen Ort mit Bautrocknern.

An einem kalten Sonntagmorgen, knapp einen Monat nachdem das Hochwasser nach Lilienthal kam, steht Isabell Bergweiler an einer geöffneten Haustür. Sie sieht in den Flur, ihr Blick folgt den Schatten auf der Raufasertapete. Die Flecken verlaufen auf Schulterhöhe, so hoch hat das Wasser hier gestanden. Bergweiler hat einen Bautrockner dabei, er soll den Anwohnern helfen, die Feuchtigkeit aus dem Haus zu bekommen. Als Bergweiler das Gerät am Hauseingang abstellt, schlägt ihr ein modriger Geruch entgegen, der sie ans Ahrtal erinnert.

Isabell Bergweiler, 52, hat im Landkreis Ahrweiler gelebt, als die Flut im Sommer 2021 über die Region hereinbrach. Bergweilers Haus blieb damals unbeschadet, die Häuser vieler ihrer Freunde nicht. Bis vor Kurzem liefen dort noch Bautrockner. Bergweiler hat sie nun eingesammelt und nach Niedersachsen gebracht. 17 Geräte hat sie schon mit ihrem Mann verteilt, an diesem Sonntag folgen acht weitere. Bergweiler will diejenigen unterstützen, die in Lilienthal besonders vom Hochwasser betroffen sind. Sie weiß, dass für viele die schwerste Zeit erst jetzt beginnt, da die akute Gefahr gebannt ist.