Hoffnung Wie diese Menschen uns Hoffnung für eine bessere Gesellschaft machen

Sie schauen nicht weg, sondern hin. Handeln, wo es Not ist. Im Kleinen, wie im Großen. Sie sind Helden und Heldinnen im Alltag – und schenken uns Zuversicht
Mutmacher aus dem Bereich Soziales
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Tobias Merckle, 55, Sozialunternehmer

Tobias Merckle wuchs auf in einer der reichsten Familien des Landes – und entschied sich dazu, Sozialpädagogik zu studieren. Der Sohn des Ratiopharm-Gründers Adolf Merckle hatte zuvor ein freiwilliges soziales Jahr in den USA verbracht und die Finsternis amerikanischer Gefängnisse erlebt. Anfang der 2000er-Jahre gründete er das Seehaus Leonberg, in dem jugendliche Straftäter ihre Haft verbüßen können, ohne auf Liebe verzichten zu müssen. In der Einrichtung nahe Stuttgart leben sie zusammen mit Hauseltern und deren Kindern in einer Familie. Ums Zusammenleben geht es auch der Hoffnungsträger-Stiftung, die Merckle vor rund zehn Jahren ins Leben rief und die inzwischen 32 Häuser in Baden-Württemberg betreibt, in denen Geflüchtete mit Einheimischen unter einem Dach wohnen.
Merckle ist bekennender Christ und scheint an etwas zu glauben, was in Zeiten des Ressentiments fast altmodisch wirkt: die Kraft der Begegnung. Zuletzt gründete er 2021 die Sinngeber gGmbH, die auch anderen Vermögenden dabei helfen soll, ihr Geld philanthropisch einzusetzen. Merckle sagte einmal, dass er als Unternehmersohn dazu erzogen worden sei, Verantwortung zu übernehmen. Sein Bruder übernahm Verantwortung für das Familienunternehmen und gehört heute zu den 20 reichsten Deutschen. Tobias Merckle übernahm Verantwortung für Menschen, die es in dieser Gesellschaft schwerer als andere haben, und lebt heute dort, wo er ihnen nah ist – in einer Zweizimmerwohnung über der Tischlerei im Seehaus.
Fadumo Korn, 61, Aktivistin

Sie kam 1964 in Somalia zur Welt, mit sieben Jahren wurde sie dem Ritual der Beschneidung unterzogen. Ihre Wunde entzündete sich, zur Behandlung kam sie als Teenager über Umwege nach Deutschland. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in München. Von dort aus setzt sie sich mit dem von ihr gegründeten Verein "Nala" seit über zehn Jahren ein – gegen die Genitalbeschneidung und für Frauen, die darunter leiden. Korn macht laut auf die Grausamkeit aufmerksam, sorgt für Aufklärungsarbeit in afrikanischen Ländern und begleitet Frauen in Deutschland, die unter den Folgen der Beschneidung leiden. Mit ihrer Herzlichkeit baut sie Brücken und erklärt unerschrocken, was die eine Kultur von der anderen nicht weiß.
Björn Lengwenus, 53, Schulleiter

Schule kann Spaß machen. Einer, der das seit Jahren vormacht, ist Björn Lengwenus. Er habe "den besten Job der Welt", sagte der Rektor der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg einmal in einem Podcast. Dabei leitet er ein Haus, das Menschen aus 80 Ländern, Schüler mit Behinderungen und Leistungssportler unter einem Dach vereint. Wohl nicht die einfachste Aufgabe.
Doch Lengwenus ist ein Visionär. Seine Botschaft: Spitzenleistungen entstehen, wenn alle ihre Stärken einbringen. Deshalb nimmt er sich gern humorvoll zurück, lässt im Urlaub Grundschüler – oder auch die Schulschildkröte – in seinem Büro "regieren". Ein Kunstprojekt, das nebenbei die Frage stellt, wie seriös Macht sein muss. Das Ergebnis seiner Arbeit: Preise en masse für die Eliteschule des Sports. Doch am meisten zählt für ihn, wenn ehemalige Schülerinnen Jahre später anrufen und erzählen, dass sie dank seiner Arbeit über sich hinausgewachsen sind. Lengwenus steht stellvertretend für jene, denen das Schicksal ihrer Schüler wirklich am Herzen liegt, für die ihr Beruf auch Berufung ist.
Venetia Harontzas , 69, Leiterin Jugend- und Familientreff

"Mama Lalok" sagen sie zu ihr. Nach dem Jugend- und Freizeittreff "Lalok Libre", den Venetia Harontzas seit über 25 Jahren in Gelsenkirchen betreibt. Und der für viele Kinder und Jugendliche zu einem zweiten Zuhause geworden ist, oft zu einem besseren. Für die Halbgriechin ist der gemeinnützige Verein ihr Leben. Und weil das Leben keinen Feierabend hat, kennt auch Harontzas keinen. Jeden Tag empfängt sie – unterstützt von ihrer eigenen Familie – bis zu 70 Menschen im Ladenlokal (Lalok) auf Schalke, meist Heranwachende aus syrischen, bulgarischen, rumänischen oder afrikanischen Familien.
Hier können diese essen, spielen, Hausaufgaben machen. Oft kommen auch die Eltern, um sich für Behördengänge beraten oder einen Amtsbrief erklären zu lassen. Nicht allen passt, dass Harontzas klare Ansagen macht. Kuschelpädagogik gibt es mit der gelernten Betriebswirtin nicht, aber eine offene Tür. "Das ist ein Ort für Menschen, die sonst keiner will", sagt sie. Sie weiß, dass das nicht immer reicht, sie nicht alle retten wird. Aber dann ist da der angeblich hoffnungslose Fall, der jetzt eine Ausbildung macht. Oder die Mädchen, die nicht mehr wie ihre Mütter früh heiraten und zehn Kinder bekommen wollen. Das gibt Mama Lalok die Energie, immer weiterzumachen.
Karoline Preisler, 54, Juristin, Demonstrantin

Sie hat gezeigt, dass Blumen und ein Schild stärker sein können als Waffen. Zwei Jahre lang stand die Juristin mehrmals in der Woche auf den Straßen Berlins, mit nichts als einem Blumenstrauß und einem laminierten Din-A-4-Blatt in der Hand. Auf dem stand: "Rape is not resistance", Vergewaltigung ist kein Widerstand. Eine Anspielung auf die hunderte von israelischen Frauen, die beim Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023 vergewaltigt, verschleppt und zum Teil ermordet wurden. Sie wurde bespuckt, geschlagen und erhielt Morddrohungen. Weil sie als Mahnerin am Rand von pro-palästinensischen Demonstrationen auftrat. Eine stumme Ein-Frau-Demonstration. Dafür, dass die israelischen Geiseln nicht vergessen werden. In Israel ist sie eine Heldin geworden.
Auch in Deutschland hat sie für ihren Mut inzwischen zahlreiche Ehrungen erhalten. Ihr selbst ist das fast unangenehm. Für Preisler ist die Erfahrung wichtiger, "dass eine einzelne Frau etwas bewegen kann". Es ist auch ihre Botschaft: Nicht darauf warten, dass andere die Probleme lösen. Sondern es selbst machen. So wie 1989, als sie als gebürtige Ostdeutsche erlebte, wie Proteste ein Regime stürzen ließen. Oder in der Pandemie, als sie – selbst von einer schweren Corona-Erkrankung genesen – regelmäßig zu Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen ging. Mit einem Schild: "Ich hatte Covid-19, und ich mache mir Sorgen um euch!" Auch künftig will die vierfache Mutter auf die Straße gehen. Gegen Gewalt gegen Frauen, wo und wie auch immer sie sich zeigt. Mit nichts als einem Schild in der Hand.
A. Muhammad, 48, Taxifahrer

Herr Muhammad ist ein zurückhaltender Mann, aber als es darauf ankam, zögerte er nicht, drückte auf die Hupe und gab Gas. Der Taxiunternehmer war es, der am Rosenmontag die Amokfahrt von Mannheim stoppte. Ohne lange zu überlegen, verfolgte er mit seinem Wagen den Amokfahrer, trieb ihn in eine Sackgasse und schnitt ihm den Weg ab. Durch sein selbstloses Handeln half A. Muhammad, er möchte seinen vollen Namen nicht öffentlich lesen, maßgeblich dabei, noch Schlimmeres zu verhindern. Ruhm will der 48-Jährige für seinen Einsatz nicht. Im Gegenteil: Er wurde zu einem Helden wider Willen. "Ich bin kein Held. Ich bin ein Muslim", betonte er später immer wieder.
Er habe einfach als Mensch, als Mannheimer gehandelt. Muhammad ist gebürtiger Pakistani, aber längst Deutscher und vor allem: stolzer Mannheimer. "Ein echter ‚Monnemer Bu‘", erklärt der Oberbürgermeister Mannheims Christian Specht. Von dem Auftreten Muhammads nach der Tat sei er auch persönlich beeindruckt gewesen. Das Handeln des Familienvaters nennt er "beispielgebend" und sagt: "Ihm gilt mein tief empfundener Dank – und ganz sicher auch der Dank aller Mannheimerinnen und Mannheimer!" Herr Muhammad ist ein zurückhaltender Mann, aber als es darauf ankam, zeigte er, dass man kein Held sein muss, um anderen zu helfen – sondern einfach ein Mensch.
Max Pollux, 42, Ex-Krimineller, Anti-Gewalt-Trainer, Podcaster, Autor

Maximilian Pollux hat viele Jahre das gelebt, wovon so mancher Rapper nur erzählt: ein Gangsterleben. Drogen, Waffen und Gewalt waren sein Alltag. Was schon in seiner Jugend begann, brachte ihn mit 21 in den Knast. Knapp ein Jahrzehnt verbrachte er als Intensivstraftäter hinter Gittern. Viele Jahre davon im Hochsicherheitsgefängnis. Pollux ist heute das, was man geläutert nennt. Das kriminelle Leben hat er längst hinter sich gelassen, inzwischen nutzt er seine Erfahrungen, um andere vor dem Absturz zu bewahren. Dabei geht es ihm vor allem um Jugendliche, die auf der Kippe stehen. Dafür hat er den Verein "Sichtwaisen" mitgegründet, gibt an Schulen und Jugendhäusern Workshops, schreibt Bücher und spricht in Podcasts.
"Ich teile, was ich erlebt habe, damit andere diesen Weg nicht gehen müssen", sagt er. Pollux ist authentisch. Er schönt nicht, er überhöht nicht. Und er trifft einen Ton, den vielleicht nur einer treffen kann, der wirklich erlebt hat, wovon er spricht. Sein erklärtes Ziel: "Ich möchte die Arbeit mit kriminellen Jugendlichen nachhaltig verändern und einen innovativen Fußabdruck hinterlassen." Viele Straftäter werden rückfällig. Pollux zeigt, dass es auch anders geht. Mit seiner Geschichte möchte er ein Vorbild sein und zeigen: "Du kannst dein Leben noch herumreißen. Du kannst noch einen sehr positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben."
ZauberBärin, 55, und Frankyman, 52, Bahnbotschafter

Auf Instagram sind sie "Zauberbärin" und "Frankyman". Tausende verfolgen im Netz, was Karin Cordes-Zabel und ihr Mann Frank Cordes aus Bremerhaven erleben, wenn sie verreisen. Das tun sie gern und viel: Hunderttausende Kilometer haben sie schon mit der Deutschen Bahn zurückgelegt – und mit einem 200 Kilo schweren Elektro-Rollstuhl, denn Karin Cordes-Zabel ist von Geburt an weitgehend gelähmt. Sie kommuniziert per Sprachcomputer oder über ihren Mann, der übersetzt, was sie zu sagen hat. Ihr Anliegen: endlich Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung. Ihr größter Wunsch: dass man auch mit Rollstuhl jederzeit Bahn fahren kann, selbst in der Nacht, wenn kein Servicepersonal zum Helfen da ist. Und dass man ohne Höhenunterschied und ohne Lift einsteigen kann. Das Problem sei nämlich immer noch, dass sie oft gar nicht in die Züge reinkomme, erklärt Karin Cordes-Zabel.
"2019 haben wir angefangen, weitere Strecken mit dem Fernverkehr zurückzulegen”, sagt Frank Cordes. Schon die ersten beiden Fahrten wurden zum Desaster. "Bei der einen fehlte der Waggon mit den Rollstuhl-Plätzen, bei der zweiten hatte der Zug schon in Köln Verspätung und man sagte uns: 'Wir kriegen Sie später am Abend in Bremen nicht mehr raus, dann müssen Sie halt hier übernachten.'" Die beiden ärgerten sich, und beschlossen, im Netz von ihren Abenteuern zu berichten: von geplatzten Fahrten, klemmenden Hubliften und bemühtem, aber oft überfordertem Zugpersonal. Inzwischen sind die beiden so prominent, dass man bei der Bahn genau verfolgt, wohin sie reisen und was sie posten – und auch ihren Rat sucht, per Mail, Videochat, im persönlichen Gespräch oder bei Testfahrten.
Letztens lud die Bahn sie ein, den neuen ICE-L zu testen, einen Niederflur-Fernzug mit extra niedrigem Einstieg. Ein Hublift von Siemens wurde inzwischen nach ihren Vorstellungen optimiert und ist nun besser beschriftet und einfacher auszuklappen. Wie leicht Barrieren manchmal zu überwinden sind, erlebten die beiden im Ausland: Auf der Rückfahrt von Tschechien bediente der dortige Zugbegleiter routiniert den eingebauten Lift und unterhielt sich dabei noch entspannt mit einem Kollegen. Ganz selbstverständlich.
Miriam Peters, 35, Sozialarbeiterin, Gründerin "Land-Grazien"

Sie hat Morddrohungen erhalten, ihre Familie stand zeitweise unter Polizeischutz. Was Miriam Peters tut, gefällt nicht allen. Abschrecken lässt sie sich davon nicht. Sie kämpft dafür, dass Frauen und Kinder ein gewaltfreies Leben führen können. Dafür hat sie vor fünf Jahren den Verein "Land-Grazien" gegründet, eine Beratungsstelle. Miriam Peters hat als Kind selbst Erfahrungen mit direkter und indirekter Gewalt gemacht. Die Sozialarbeiterin kennt die Hürden, die Frauen überwinden müssen, um sich aus missbräuchlichen Beziehungen zu befreien.
Die Land-Grazien machen Frauen auf diesem Weg Mut, unterstützen dabei, Anträge zu stellen oder vermitteln einen Platz in einem Frauenhaus. Die Beratungen finden telefonisch, online oder mobil in einem getarnten Transporter statt. Die Nachfrage ist riesig. Kein Wunder. Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner, alle zwei Tage wird eine Frau getötet. Gerade auf dem Land leben Opfer häuslicher Gewalt besonders kontrolliert und isoliert, die nächsten Frauenhäuser sind oft weit entfernt.
Torsten Schroer, 44, Einsatzleiter Cadus

Klar sei da jedes Mal das Adrenalin, der Kick, aber ein Cowboy – er? "Ich will meine privilegierte Situation einfach nutzen, um unprivilegierten Menschen zu helfen", sagt Thorsten Schroer, 44, aus Berlin. Viermal reiste der gelernte Rettungsassistent bereits für die deutsche Hilfsorganisation Cadus nach Gaza. Sein Team evakuierte selbst dann noch Schwerverletzte durch das Bombengewitter, als andere NGOs aus Sicherheitsgründen längst abgezogen waren. Von all den schrecklichen Bildern, die auf seinem Handy gespeichert sind, hat sich Schroer vor allem eines in den Kopf gebrannt: Eine ausgemergelte Frau zieht einen Eselskarren durch Trümmer, schleppt sich auf israelische Soldaten zu, hisst eine weiße Flagge – und blickt direkt in seine Kameralinse.
Düzen Tekkal , 47, Filmemacherin und Aktivistin

Sie weiß, wie sich Ohnmacht anfühlt, sagt Düzen Tekkal. Sie ist Jesidin, ihr Volk wurde fast ausgelöscht. Ihre Eltern sind Kurden, stammen aus der Türkei, wo sie verfolgt wurden. Bereits ihr Vater war Aktivist. Die deutsche Journalistin kämpft für Menschenrechte – und gegen Rassismus, Islamismus und Antisemitismus. Dafür wird sie inzwischen von allen Seiten angegriffen, von Linken und Rechten, von Propalästinensern und AfD-Anhängern.
Die Angriffe sind so konkret, dass sie Polizeischutz braucht. Doch Tekkal lässt sich nicht einschüchtern. Mit ihrer Initiative "GermanDream" bringt sie Diskussionen über demokratische Werte wie Toleranz oder Freiheit in deutsche Klassenzimmer. Und Tekkal war die Einzige, die am Rande der UN-Vollversammlung in New York den neuen syrischen Präsidenten, einen Islamisten, auf Menschen- und Frauenrechte ansprach. Der war darüber nicht erfreut. Von uns anderen wünscht sie sich mehr Mut, für andere aufzustehen. Dass wir nicht nur in den Kommentarspalten von Social Media sagen "Du bist aber mutig", sondern dass wir alle wirklich für Demokratie und Menschenrechte kämpfen.
Susanne Siegert, 33, Content-Creatorin

"Alles, was du in der Schule NICHT über Nazi-Verbrechen lernst", steht in der Profilbeschreibung von Susanne Siegert bei TikTok. Dort folgen ihr mehr als 200.000 Menschen. Die Journalistin und Content-Creatorin aus Bayern nutzt Social Media, um junge Menschen in kurzen Video-Clips über den Holocaust und über Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus zu informieren. Ausgangspunkt war 2020 ein Besuch des ehemaligen KZ-Geländes Mühldorfer Hart – eines der größten Außenlager des KZ Dachau. Sie fing an zu diesem Lager in Online-Archiven zu recherchieren und bemerkte dabei, wie viele Informationen man findet und mit anderen Menschen, vor allem jungen, teilen könnte.
Mittlerweile tritt sie regelmäßig auf Lesungen und Podiumsdiskussionen auf, bei denen sie unter anderem darüber spricht, welche Formen des Gedenkens es geben könnte, wenn es die Zeitzeugen nicht mehr gibt. Darüber hat Siegert auch in ihrem Buch: "Gedenken neu denken. Wie sich unser Erinnern an den Holocaust verändern muss" geschrieben. Für ihre Aufklärungsarbeit erhielt die 33-Jährige 2024 den Grimme Online Award und wurde 2025 mit dem Margot-Friedländer-Preis ausgezeichnet
Phenix Kühnert, 30, Model und Schauspielerin

Sichtbarkeit ist wichtig. Um zu zeigen, wie vielfältig unsere Welt ist – und auch, um sich selbst kennenzulernen und zu verstehen. Phenix Kühnert ist dafür ein gutes Beispiel. Auf ihren Social-Media-Kanälen, in Talkshows und auf verschiedenen Plattformen spricht sie offen über ihre Erfahrungen als trans Frau in unserer Gesellschaft. Arbeitet als Model, schauspielert, hat ein Buch über ihren Weg geschrieben. Und diese Sichtbarkeit ist vielleicht gerade heute notwendiger als noch vor wenigen Jahren.
Denn immer öfter erleben wir Angriffe auf queere Menschen und ihre Rechte. Global, aber auch in Deutschland. Umso wichtiger ist es, diesen Angriffen etwas entgegenzusetzen. Genau das tut Phenix, und das macht sie zu einem Vorbild für Menschen, die sich fragen, ob sie so, wie sie sind, richtig sind. Sie zeigt, die queere Community ist hier, um zu bleiben und bleibt laut, wenn queere Rechte angegriffen werden.
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