Verletzlich will sie wirken, denn Verletzlichkeit kann auch ein Schutz sein. In einem schlichten Blumenkleid steht Karoline Preisler an einem Samstag vor einigen Wochen beim Neptunbrunnen, ein paar Schritte vom Berliner Alexanderplatz entfernt. Eine schlanke Frau mittleren Alters, still, in der Hand nichts als ein Schild von der Größe eines Papierblattes. Darauf steht: "Rape is not resistance".
Vergewaltigung ist kein Widerstand.
