Psychologie Warum spaltet ausgerechnet der Israel-Palästina-Konflikt Freundeskreise?

Demonstranten bei einem Zug
Teilnehmer einer propalästinensischen Demonstration halten in der Nähe der Universität zu Köln Plakate und Fahnen. Der Nahostkonflikt hat auch in Deutschland zu Spaltungen innerhalb Familien und Freundeskreisen geführt.
© Henning Kaiser / DPA
Ein Abend mit Freunden, plötzlich geht es um Israel und die Hamas, israelische Geiseln und Tote in Gaza – und der Streit eskaliert. Auch schon erlebt? Mediatorin Andrea Hartmann-Piraudeau erklärt, wieso der Nahostkonflikt dafür sorgt, dass wir Freundschaften hinterfragen.

Frau Hartmann-Piraudeau, die Israel-Palästina-Frage spaltet Freundeskreise viel stärker als andere internationale Konflikte. Wieso?
Es liegt daran, dass es kein einfaches Gut und Böse gibt. Das ist jedoch, was Menschen in Konflikten bevorzugen. Auch wenn wir persönliche Konflikte haben, rutschen wir ganz schnell in ein Schwarz-Weiß-Denken. Das tun wir, um eine kognitive Überlastung zu vermeiden.

Dr. Andrea Hartmann-Piraudeau ist Expertin für Konfliktvermittlung bei gesellschaftlichen und politischen Fragen
Dr. Andrea Hartmann-Piraudeau arbeitet als Mediatorin zu gesellschaftlichen und politischen Konflikten, die ins persönliche Leben dringen. Als Gründerin und Geschäftsführerin von Consensus, einem Unternehmen für Konfliktklärung, hilft sie Menschen beim Lösen solcher Streitfragen.
© Astrid Untermann