Nach Krawallen in London Online-Aufruf rettet 89-Jährigem das Lebenswerk

  • von Rabea Ottenhues
Internet und Mobilfunk können nicht nur bei der Organisation von Krawallen helfen, sondern auch bei der Beseitigung ihrer Folgen. Das zeigt die Erfahrung eines 89-jährigen Londoner Friseurs, der nach der Randale von London seinen Salon bereits verloren glaubte.

Seit mehr als 40 Jahren betreibt Aaron Biber seinen kleinen Friseursalon im Londoner Stadtteil Tottenham. Vor etwas mehr als einer Woche waren genau hier die Ausschreitungen ausgebrochen. Am 6. August drangen Randalierer in sein Geschäft ein, zerstörten die Ladentür und das Fenster, verwüsteten die Einrichtung und stahlen alles, was nicht niet- und nagelfest war.

Das Bild des verzweifelten Mannes inmitten dessen, was von seinem Salon übriggeblieben war, machte im Internet schnell die Runde. Es wurde in Blogs und sozialen Netzwerken von denjenigen weiterverbreitet, die auf die durch die Krawalle entstandenen Ungerechtigkeiten hinweisen wollten.

Spendenaktion 2.0

Drei Praktikanten der britischen Werbeagentur BBH sahen die Bilder und lasen den Artikel in der #link;http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/crime/8690265/Tottenham-riots-community-becomes-real-victim-of-rioters.html; britischen Zeitung "Telegraph"#, in dem Biber bedauerte, dass er seinen Laden wohl aufgeben müsse, da er keine Versicherung habe und sich die Reparaturen nicht leisten könne. Björn Conradi, Sophie Browness und Omid Sard beschlossen, eine Website ins Leben zu rufen, auf der sie Spenden für den alten Mann und seinen Friseurladen sammeln wollten.

"Keep Aaron Cutting" nannten die drei ihr Projekt, für das sie über soziale Netzwerke zu Spenden aufriefen. Die Idee war erfolgreich. "Wir wollten zeigen, wieviel Gutes man auch über soziale Netzwerke erreichen kann und haben an einem Tag mehr als 25.000 Pfund zusammenbekommen", berichtete Björn Conradi in einem Interview mit der BBC.

Seit vergangenem Freitag ist die Spendenaktion beendet. Conradi, Browness und Sard haben in nur zwei Tagen 35.000 Pfund für Aaron Biber gesammelt. Dessen Friseursalon ist inzwischen renoviert und wurde bereits wiedereröffnet. Den Rest des Geldes, der nicht für die Reparaturen benötigt wurde, wollen Biber und sein Neffe Eddie laut der Spenden-Website nutzen, um auch anderen kleinen Geschäftsleuten in ihrer Straße beim Wiederaufbau zu helfen,