Nürnberg will ein Zeichen setzen: Passend zu den Pride-Wochen enthüllt die Stadt einen Regenbogen-Zebrastreifen. Dieser markiert den Eingang der neu geschaffenen Fußgängerzone in die Altstadt und soll dauerhaft bestehen bleiben.
"Dieses bunte Band ist ein Signal an die Bürgerschaft und die Gäste dieser Stadt, dass Nürnberg eine bunte und diverse Stadt ist", sagt Oberbürgermeister Marcus König (CSU) am Dienstag zur Einweihung. Es sei aber auch ein Signal an die queere Community, dass man zu ihr stehe. "Sichtbarkeit schafft Sicherheit – das Motto gilt auch hier." Nürnberg sei für Toleranz und gegen Ausgrenzung.
Nürnberg: Gemischte Reaktionen auf Regenbogen-Zebrastreifen
Die Idee mit den bunten Farben finden aber nicht alle gut. Neben LGBTQ-feindlichen Kommentaren findet sich auch echte Kritik am Zebrastreifen auf X, wie sich Twitter mittlerweile nennt. So schreibt etwa ein Nutzer: "Bin ich der einzige, der das nicht als Zebrastreifen erkennt? Falls nein: Was passiert, wenn es da einen Unfall gibt?"
Andere User bemängeln die Zugänglichkeit für sehbehinderte Menschen: "Das ist kein Zebrastreifen. (...) Verkehrschilder und -Kennzeichnungen haben einen Zweck. Und dieser ist nicht Virtue Signalling", kommentiert ein Nutzer. Assistenzhunde könnten den bunten Zebrastreifen demnach nicht als solchen erkennen, der Streifen entspreche zudem nicht der Straßenverkehrsordnung.
Die Stadt verteidigt die Idee der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen: Der Regenbogen sei natürlich kein echter Zebrastreifen, sondern eben ein Zeichen für Vielfalt. Und der Streifen wertet das Stadtbild auf, wie ein weiterer Nutzer findet: "Eine schöne Nachricht. Genau das richtige bei diesem trüben Wetter!"