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Prozess in Frankfurt Totraser muss in U-Haft – war es doch Mord?

Ein Auto rast durch die Stadt bei Nacht
Raser werden – wenn es sich um fahrlässige Tötung handelt – nicht härter bestraft als Diebstahl: mit Geldstrafe oder bis zu fünf Jahren Haft
© Getty Images
In Frankfurt ist ein Totraser im Gerichtssaal verhaftet worden. Wegen Mordverdachts. Der Mann hatte eine Frau überfahren, die mit ihrem Freund auf einem Zebrastreifen geknutscht hatte – aus Ärger, dass das Paar nicht zur Seite gegangen war. Im  ersten Prozess war er wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt worden. Der BGH hatte das Urteil aufgehoben. 
Silke Thielsch, 41, und ihr Verlobter Oliver K. hatten auf dem Hoffest im hessischen Kriftel gefeiert. Gegen Mitternacht wollten sie nach Hause. Weil Taxis rar waren, stellten sie sich ein Stück auf den Zebrastreifen, um besser auf sich aufmerksam machen zu können. Sie küssten sich. Der 25-jährige Hendrik R. näherte sich mit seinem S-Klasse-Mercedes. Auch er war mit zwei Freunden auf dem Hoffest gewesen, hatte getrunken und zwischen 0,91 und 1,23 Promille im Blut. Oliver K. gab ihm ein Zeichen. Er möge um ihn und seine Freundin herumfahren. Die Fahrbahn war breit genug, über neun Meter. Das Paar küsste sich weiter. Hendrik R. gab Gas. "Beruhig dich, hör auf mit so was", herrschten ihn seine beiden Mitfahrer an. So steht es in der Anklage.

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