Nach dem Europa-League-Spiel von Maccabi Tel Aviv beim VfB Stuttgart hat die Polizei ein weitgehend positives Fazit gezogen - und zugleich die Überprüfung mutmaßlich strafbarer Schmähgesänge von israelischen Fans angestoßen.
Rund um das 4:1 des VfB Stuttgart blieb es nach Polizeiangaben größtenteils friedlich. Lediglich in einem Biergarten zündeten Fans demnach Pyrotechnik. Sie müssten mit einer Anzeige rechnen. Mehrere Tausend Einsatzkräfte waren am Donnerstagabend rund um das Stadion im Einsatz – deutlich mehr als bei regulären VfB-Spielen. Hintergrund seien die Vorweihnachtszeit, die geopolitische Lage und die klare Haltung gewesen, antisemitischen Vorfällen keinen Raum zu geben.
Vorwürfe im Stadtgebiet - Schmähgesänge?
Im Umfeld des Spiels wurden der Polizei zufolge Banner an einem israelischen Reisebüro entdeckt, auf denen unter anderem "Nach Palästina umgesiedelt" und "Ab sofort geschlossen" zu lesen war. Zudem tauchten an mehreren Gebäuden "Free Gaza"-Schriftzüge auf. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Volksverhetzung.
Am Tag nach der Partie teilten die Einsatzkräfte zudem mit, mutmaßlich strafbare Schmähgesänge israelischer Fans zu überprüfen. Die Gesänge einiger Maccabi-Fans seien bereits aus anderen Städten bekannt – darunter sei auch der sogenannte "Rape Song" gewesen, der sich gegen den Stadtrivalen Hapoel Tel Aviv richte. Die Aufnahmen seien beweissicher dokumentiert worden und würden nun ausgewertet. Auch die Staatsanwaltschaft prüfe eine strafrechtliche Relevanz.
Identifizierung möglich
Durch personalisierte Tickets von Maccabi Tel Aviv könnten mögliche Täter identifiziert werden. Die enge rechtliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel ermöglicht zudem grenzüberschreitende Strafverfolgungen.