Freizeit Münchens verschwundene Surfwelle soll reaktiviert werden

Die berühmte Eisbachwelle in München baut sich nicht mehr auf. Surfen ist dort zurzeit unmöglich. Foto: Peter Kneffel/dpa
Die berühmte Eisbachwelle in München baut sich nicht mehr auf. Surfen ist dort zurzeit unmöglich. Foto
© Peter Kneffel/dpa
Die berühmte Eisbachwelle in München ist kaputt, aber die Suche nach einer Lösung läuft auf Hochtouren. Schließlich gehören die Eisbach-Surfer zu München wie das Oktoberfest und der Viktualienmarkt.

Die Eisbachwelle in München soll repariert werden. Ein erster Versuch sei für die kommenden Tage vorgesehen, sagte Mathias Schmidt von der Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) nach einem Gespräch mit Vertretern von Stadt und Freistaat. Nicht nur bei den Surfern ist das Interesse groß, die berühmte Welle aufleben zu lassen. Stadt und Freistaat seien sehr bemüht, eine Lösung zu finden, so Schmidt.

Die Idee sei, die Wassertiefe des Eisbaches temporär künstlich zu erhöhen, um zu sehen, ob sich die Welle dann wieder aufbaut - und in der Hoffnung, dass sie auch bestehen bleibt, wenn der Wasserstand später wieder auf seine natürliche Höhe zurückgeht, erläuterte Schmidt. Sollte das nicht klappen, gebe es Überlegungen für eine weitere Variante im Zusammenspiel der Wasserstände von Eisbach und Schwabinger Bach.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) teilte mit, die Stadtverwaltung versuche zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt und den Surferinnen und Surfern, eine schnelle Lösung zu finden, damit die Surfwelle bald wieder wie gewohnt zur Verfügung stehe. "Die vielen Parameter, die im Fließgewässer für die Welle sorgen, werden untersucht und entsprechend angepasst."

Dem Baureferat zufolge sollen aufgrund der umfangreichen Wechselwirkungen zwischen den Fließgewässern im Englischen Garten vom Wasserwirtschaftsamt Messungen durchgeführt werden, um die Pegeldaten zu überprüfen. Anhand der Ergebnisse werde dann festgelegt, wie die Abflussmengen und Wasserstände am Eisbach verändert werden können und wie sich dadurch eine surfbare Welle aufbauen lässt. 

Ursache weiter rätselhaft

Unklar bleibt derweil weiterhin, weshalb die Eisbachwelle verschwunden ist. Surfen ist jedenfalls momentan nicht mehr möglich. 

Nach der jährlichen Bachauskehr, bei der nach Angaben des Baureferats unter anderem das Bachbett von Unrat und Sedimenten befreit wurde, hätte der Surfbetrieb am Freitagabend wieder starten sollen. Allerdings baut sich die Welle seither nicht mehr auf. Bauliche Veränderungen an der Eisbachwelle oder ihrer Seitenbereiche seien bei der Bachauskehr nicht vorgenommen worden, versicherte das Baureferat der Stadt. 

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Neue Beleuchtung

Im Zuge der Bachauskehr war eine neue Beleuchtung an der Eisbachwelle in Betrieb genommen worden. Diese soll für mehr Sicherheit sorgen. Von 5.30 Uhr bis 22.00 Uhr ist das Surfen erlaubt. Nachts bleibt der Freizeitsport verboten. 

Im April war eine 33-jährige Surferin im Eisbach tödlich verunglückt - damals habe die Dunkelheit die Rettungsarbeiten erschwert. Nun könne die Feuerwehr bei Bedarf helleres Licht zuschalten, hieß es von der Stadt.

Eisbach-Surfer müssen mindestens 14 Jahre alt sein und Erfahrung haben. Zudem gilt das Buddy-System, wonach Surferinnen und Surfer immer mindestens eine Begleitperson benötigen, die sie vom Ufer aus beobachten und im Notfall helfen kann.

Nach dem tödlichen Unfall, bei dem sich die Fangleine der Surferin im Untergrund des Eisbachs verhakt hatte, war die Eisbachwelle vorübergehend gesperrt worden. Ermittlungen zur Unfallursache brachten kein eindeutiges Ergebnis. Einige Wochen später wurde das Surfen wieder erlaubt.

dpa