In Bayern studieren aktuell so viele Studierende aus dem Ausland wie noch nie zuvor. Das Wissenschaftsministerium geht auf Basis vorläufiger Zahlen von bis zu 100.000 internationalen Studierenden aus. "Das zeigt: Die bayerischen Hochschulen sind international so gut wie noch nie aufgestellt", sagte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. "Die Entwicklung ist kein vorübergehender Trend, sondern unser erklärtes Ziel und Ergebnis unserer Strategie."
Blume sieht für die seit Jahren anhaltende Entwicklung eindeutige Gründe: "In Zeiten, in denen sich anderswo die Bedingungen verändern, bieten wir in Bayern ein exzellentes Gesamtpaket: Renommierte Hochschulen, beste Lern- und Arbeitsbedingungen und: Wir garantieren ein Höchstmaß an Wissenschaftsfreiheit."
Blume: "Internationalisierung kein Selbstzweck"
Tatsächlich zieht es seit Jahren immer mehr junge Menschen zum Studium nach Bayern, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben haben. Waren es im Wintersemester 2021/22 noch gut 73.000, so wurden ein Jahr später schon fast 80.000 und im Wintersemester 2023/24 fast 86.000 internationale Studierende registriert. Im vergangenen Wintersemester gab es dann nach einem Plus um 6,3 Prozent auf mehr als 91.000 einen weiteren vorläufigen Rekord - was zugleich einer Zunahme um 145 Prozent binnen zehn Jahren entsprach.
"Dabei ist Internationalisierung kein Selbstzweck", unterstrich Blume. Das Ziel: "Wir binden künftige Fachkräfte an den Wirtschaftsstandort Bayern und wissenschaftliche Talente an unsere Hochschulen." Entsprechend betonte der Minister: "Wir wollen und werden unsere Hochschulen weiter internationalisieren."
Durch G9-Umstellung leer gebliebene Plätze aufgefüllt
Im laufenden Wintersemester sind an Bayerns Hochschulen und Universitäten den vorläufigen Zahlen zufolge insgesamt rund 405.000 Studentinnen und Studenten eingeschrieben - knapp 5.000 weniger als vor einem Jahr, als der bisher höchste Wert bei den Studierendenzahlen in Bayern erreicht worden war.
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Der Hauptgrund für den Rückgang dürfte der fehlende Abiturjahrgang sein. Wegen der Umstellung vom achtjährigen aufs neunjährige Gymnasium hatten in Bayern heuer nur rund 5.900 Kandidatinnen und Kandidaten die Prüfungen absolviert. Die dadurch frei gebliebenen Studienplätze wurden laut Blume jedoch nahezu vollständig mit Bewerberinnen und Bewerbern aus anderen Bundesländern und vor allem auch aus dem Ausland aufgefüllt.