Frühkindliche Bildung Studie: Brandenburgs Kitas bei Fachkraftquote vorn dabei

Ostdeutschland schneidet laut einer Studie bei der Kita-Fachkräftequote besser ab als die westdeutschen Bundesländer. (Archivbil
Ostdeutschland schneidet laut einer Studie bei der Kita-Fachkräftequote besser ab als die westdeutschen Bundesländer. (Archivbild) Foto
© Patrick Pleul/dpa
Pädagogische Fachkräfte gelten als Basis für die Qualität von Kitas und frühkindlicher Bildung. Brandenburg steht vergleichsweise gut da, was die Qualifikation des Kita-Personals angeht.

Brandenburg schneidet beim Anteil der Kitas, in denen viele pädagogisch qualifizierte Fachkräfte arbeiten, in einem Vergleich der Bundesländer gut ab. Das Nachbarland Berlin steht laut einer Auswertung der Bertelsmann-Stiftung schlechter da.

Der durchschnittliche Anteil von Fachkräften an allen pädagogisch Tätigen pro Kita lag zum Stichtag 1. März 2024 in Brandenburg bei 90,9 Prozent. In Berlin ergab die Fachkraftquote 74,6 Prozent, wie aus einem "Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung hervorgeht.

Ostdeutsche Länder vorn

Zum Vergleich: Der deutschlandweite Schnitt beträgt 72 Prozent. In den ostdeutschen Ländern sieht es bei der Fachkraftquote mit 87 Prozent deutlich besser aus als im Westen mit einem Niveau von 69 Prozent. Bundesweites Schlusslicht ist Bayern mit 54,5 Prozent. Spitzenreiter ist Thüringen mit einem Fachkraftanteil von durchschnittlich 94,3 Prozent pro Kita-Team. 

"Wenn wir gute Kitas für alle Kinder wollen, müssen Bund und Länder konsequent in die Qualität investieren und die professionellen Standards erhalten", sagte die Expertin der Bertelsmann-Stiftung für frühkindliche Bildung, Anette Stein.

Was hat die Betrachtung der Fachkraft-Quoten noch ergeben?

Wenn es um den Anteil an Kitas mit hoher Fachkraftquote - 82,5 Prozent und mehr - geht, erhielt Brandenburg im Länder-Vergleich den dritten Platz nach Thüringen und Sachsen. Diese Quote weisen 81, 2 Prozent der Einrichtungen auf. (2017: 82,3 %)

Nur 0,2 Prozent aller Kitas weisen eine Fachkraftquote von unter 50 Prozent auf - das heißt, dass weniger als die Hälfte des Personals eine entsprechend pädagogische Qualifikation hat. Absolut gesehen gilt das in Brandenburg bei vier von insgesamt 1.623 Kitas, wie es hieß. In Berlin haben nach der Berechnung 6,9 Prozent aller Kitas eine Fachkraftquote von unter 50 Prozent.

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Eine hohe Fachkraft-Quote ist dann gegeben, wenn mindestens 82,5 Prozent des pädagogischen Personals in einer Kita mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss aufweisen. Dieser Wert basiert auf einer Empfehlung der Arbeitsgruppe Frühe Bildung des Bundesfamilienministeriums.

Wer gilt als Fachkraft mit formaler pädagogischer Qualifikation?

Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben laut Stiftung etwa Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen oder auch Heilpädagogen und Heilerzieher. Der Zusammenhang zwischen Fachkraft-Quote und Kita-Qualität sei wissenschaftlich belegt. Die Regelungen der Bundesländer, welche Berufsabschlüsse oder Qualifizierungswege für die Tätigkeit als pädagogische Fachkraft anerkannt werden, unterscheiden sich stark.

dpa