Im Hamburger Block-Prozess wird an diesem Donnerstag (9.30 Uhr) der mutmaßliche Chef der Entführer weiter befragt. Der Geschäftsführer eines israelischen Sicherheitsunternehmens soll die Entführung der beiden Kinder - damals zehn und 13 Jahre alt - weg vom Wohnsitz des Vaters in Dänemark organisiert und durchgeführt haben. Für seine freiwillige Aussage sicherten ihm die Ermittlungsbehörden sicheres Geleit zu. Die Strafkammer am Landgericht hatte am Mittwoch mit der Vernehmung des 68-Jährigen begonnen.
Hauptangeklagte ist die Hamburger Unternehmerin Christina Block. Ihr wird vorgeworfen, den Auftrag zur Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder in Auftrag gegeben zu haben. Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette "Block House", Eugen Block, bestreitet das. Nach ihrer Darstellung sollte die Firma des 68-Jährigen nur die Cyber-Sicherheit ihres Hotels "Grand Elysée" verbessern. Bei der Entführung habe die Firma auf eigene Faust gehandelt.
Kinder jetzt Nebenkläger
Der israelische Zeuge berichtete, er sei im Januar 2023 gebeten worden, einen Plan zu erarbeiten. Er habe Daten sammeln sollen, die im Sorgerechtsstreit helfen könnten, den Jungen und das Mädchen zurückzubringen.
Die beiden Kinder sind seit Montag Nebenkläger in dem Prozess gegen ihre Mutter. Sie werden von einer Anwältin vertreten, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Zu Prozessbeginn hatte es einen Streit um die Nebenklage der Kinder gegeben. Der Vater, Blocks Ex-Mann Stephan Hensel, ist von Beginn an als Nebenkläger beteiligt.