Für Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist der Nationalpark Wattenmeer "ein echtes Juwel und Aushängeschild für Schleswig-Holstein". Zum Festakt aus Anlass des 40. Geburtstags des Schutzgebiets betonte der Regierungschef, das Land sei vorausgegangen "auf dem nicht immer ganz geraden Weg zu wirksamem Naturschutz und echtem Naturerlebnis".
Kompromissbereitschaft auf allen Seiten
Der Weg zum Nationalpark vor 40 Jahren sei nicht ganz konfliktfrei gewesen. Aber alle Beteiligten hätten damals Wege und Kompromisse gefunden. Sie seien für die Entwicklung des am 1. Oktober 1985 gegründeten Nationalparks und für seine Akzeptanz unverzichtbar gewesen. "Heute prägt das Schutzgebiet die Identität der Wattenmeer-Region, weil die Bewohnerinnen und Bewohner den Nationalpark mit seinen Herausforderungen angenommen und zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein lebenswichtiges Stück Heimat für Tiere, Pflanzen und Menschen."
Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) erinnerte daran, dass der Nationalpark vor 40 Jahren von mutigen Visionären erstritten und weiterentwickelt worden sei. "Der Nationalpark schafft Raum für Artenvielfalt, lebendiges Naturerleben und den Genuss der herben Schönheit des Wattenmeeres." Für einige Nutzungskonflikte und die Herausforderungen des Klimawandels müssten noch Lösungen gefunden werden.
Nationalpark größer als Mallorca
Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist rund 4.400 Quadratkilometer groß und hat damit ein gutes Stück mehr Fläche als die Urlaubsinsel Mallorca.
Ein Pendant an der Ostseeküste des nördlichsten Bundeslandes gibt es bisher nicht. Der Vorschlag des grünen Umweltministers Goldschmidt zur Einrichtung eines Nationalparks Ostsee stieß auf Widerstand verschiedener Gruppen an der Küste und fand keine Unterstützung beim Koalitionspartner CDU.