Für die Entschärfung eines Blindgängers müssen knapp 6.900 Kielerinnen und Kieler am Sonntag vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Die 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe wurde im Stadtteil Gaarden gefunden, wie die Polizei berichtete. Weil sie stark verformt sei, müssten Experten des Kampfmittelräumdienstes den Kopfzünder vor Ort mittels Wasserschneidanlage entfernen. Deshalb könnten die Arbeiten etwas länger dauern als in anderen Fällen.
Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes hatten den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bei der Überprüfung eines Hinweispunktes in einem dicht bebauten Gebiet mit angrenzender Grünanlage gefunden. Die Entschärfungsarbeiten sollen am Sonntagvormittag beginnen. Bis 10.00 Uhr müssen Anwohnende aus 3.899 Haushalten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Zur gleichen Zeit sperrt die Polizei umliegende Straßen. Der vielbefahrene Ostring ist davon aber nicht betroffen.
Unterkunft
Die Betroffenen sollten sich nach Polizeiangaben auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen und an Nahrung, Getränke und benötigte Medikamente denken. Als Ausweichort stehen ab 9.00 Räume der Hans-Christian-Andersen Stadtteilschule bereit. Wer Hilfe benötigt, kann sich unter 0431-5905555 an das Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr wenden am Freitag (8.00 bis 16.00 Uhr), Samstag (10.00 bis 14.00 Uhr) und am Sonntag (ab 8.00 Uhr).
Die meisten Fliegerbomben, die in Kiel gefunden werden, wiegen 250 beziehungsweise 500 Kilogramm. Kiel war als Marine- und Werftstandort ein wichtiges Bombenziel. Nach Angaben der Stadt fielen bei 90 Luftangriffen 44.000 Sprengbomben, 900 Minenbomben und rund 500.000 Brandbomben.