Die Parlamentspräsidentinnen fünf norddeutscher Bundesländer unterstützen eine Kampagne für die Rückkehr von nach Russland verschleppten ukrainischen Kinder. Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (Hamburg) postete ein Foto auf Instagram, auf dem sie ein blaues Sweatshirt mit der gelben Aufschrift trägt: "Thousands of children - stolen from Ukraine" (Tausende Kinder - aus der Ukraine gestohlen).
Nach Angaben des Generalkonsulats der Ukraine beteiligten sich an der Aktion auch Hanna Naber (Niedersachsen), Antje Grotheer (Bremen), Kristina Herbst (Schleswig-Holstein) und Birgit Hesse (Mecklenburg-Vorpommern). Anlass war der Internationale Tag der Kinderrechte der Vereinten Nationen, der immer am 20. November begangen wird.
Zehntausende Kinder von Familien getrennt
Vor der Invasion lebten nach Angaben des Generalkonsulats in den von Russland besetzten Gebieten etwa 1,6 Millionen ukrainische Kinder. Zehntausende von ihnen seien von ihren Angehörigen getrennt und in sogenannte Rehabilitationslager oder Pflegeeinrichtungen in Russland gebracht worden. Es seien zahlreiche Fälle von Umerziehung und Identitätsänderungen dokumentiert. Der Kontakt zu den Familien werde unterbunden, hieß es.
Veit schrieb in ihrem Post: "Diese Praxis ist nicht nur ein schwerer Verstoß gegen internationales Recht, sondern auch ein zutiefst unmenschlicher Versuch, Kinder für politische und militärische Zwecke zu instrumentalisieren."
Seit zweieinhalb Jahren Haftbefehl gegen Putin
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat im März 2023 Haftbefehle gegen Präsident Wladimir Putin und die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa erlassen. Die Kampagne "Bring Kids Back UA" steht unter der Schirmherrschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Bislang sei es gelungen, mehr als 1.600 Kinder und Jugendliche zurückzubringen.
Wollen Sie nichts mehr vom stern verpassen?
Persönlich, kompetent und unterhaltsam: Chefredakteur Gregor Peter Schmitz sendet Ihnen jeden Mittwoch in einem kostenlosen Newsletter die wichtigsten Inhalte aus der stern-Redaktion und ordnet ein, worüber Deutschland spricht. Hier geht es zur Registrierung.
"Ich bin den norddeutschen Parlamentspräsidentinnen unfassbar dankbar, dass sie sich dieser Initiative anschließen und ihre Empathie mit den Schicksalen dieser Kinder teilen", erklärte Generalkonsulin Iryna Tybinka.