Zusammenstoß mit Wohnmobil Radfahrerin bei Unfall lebensgefährlich verletzt - Mahnwache

Radfahrer haben sich auf die Fahrbahn gelegt, um gegen eine ihrer Ansicht nach zu autofreundliche Verkehrspolitik zu protestiere
Radfahrer haben sich auf die Fahrbahn gelegt, um gegen eine ihrer Ansicht nach zu autofreundliche Verkehrspolitik zu protestieren. Foto
© Frank Molter/dpa
Der Fahrrad-Club ADFC veranstaltet eine Mahnwache für einen tödlich verunglückten Radfahrer. Fast zur gleichen Zeit ereignete sich an anderer Stelle in Hamburg ein weiterer schwerer Unfall.

Bei einem Unfall in der Nähe des Hamburger Dammtorbahnhofs ist eine Radfahrerin lebensgefährlich verletzt worden. Die Frau im Alter von Mitte 30 sei mit einem Wohnmobil zusammengestoßen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Zufällig anwesende Notfallretter hätten die Frau versorgt. Sie sei mit einem sogenannten Polytrauma - also mehrfachen schweren Verletzungen - in ein Krankenhaus gebracht worden. Zuvor hatten Medien über den Unfall berichtet. 

Er geschah kurz vor einer Mahnwache für einen E-Bikefahrer, der vor wenigen Tagen nach einem Unfall im Stadtteil Bahrenfeld starb. Mehrere Dutzend Menschen nahmen an der Aktion teil, zu der der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aufgerufen hatte. Sie stellten Grablichter an der Unfallstelle auf, steckten Blumen in ein weißes Fahrrad - ein sogenanntes Ghostbike - und legten sich für etwa zehn Minuten auf die Fahrbahn, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur beobachtete.

Zehn tödlich verunglückte Radfahrer seit Jahresbeginn

Der Radfahrer sei am 17. September tödlich verletzt worden, weil ein Autofahrer rücksichtslos die Autotür geöffnet und ihn dadurch vom Rad gestoßen habe, erklärte der ADFC in einer Pressemitteilung. Nach Angaben der Polizei hatte der 57-Jährige mit seinem Pedelec an einem parkenden Auto vorbeifahren wollen, als der 56-jährige Autofahrer die Tür öffnete und dabei den von hinten kommenden Radfahrer touchierte. 

In diesem Jahr sind nach Angaben des ADFC in Hamburg bislang zehn Radfahrer tödlich verunglückt, so viele wie im gesamten Vorjahr. "Inzwischen müssen wir Radverkehrstote im Wochentakt betrauern: Während sich die Hamburger Politik ausschließlich zum Wohl der Autofahrenden um jeden Quadratmeter Grünfläche als Parkplatz engagiert, opfert sie ungeschützte Verkehrsteilnehmende ihrem Mantra der autogerechten Stadt", erklärte ADFC-Vorstandsmitglied Thomas Lütke.

dpa