Vor dem Hintergrund klammer staatlicher Kassen gibt sich Hessen grundsätzlich optimistisch bei der Jagd auf Steuerhinterzieher. Zwar ist die Zahl der Betriebsprüfungen in den vergangenen zehn Jahren im Land gesunken, wie die Oberfinanzdirektion (OFD) Frankfurt am Main der Deutschen Presse-Agentur mitteilt. Doch die Stellen für Betriebsprüfer und Steuerfahnder im Außendienst seien seit 2024 alle besetzt. "Damit unterscheidet sich die Situation in Hessen deutlich von der Situation in anderen Bundesländern", betont die Behörde.
1.348 Betriebsprüferinnen und Betriebsprüfer habe es 2024 gegeben. Die Vergleichszahl für das Jahr 2014 könne unter anderem wegen Umstrukturierungen der Steuerverwaltung nicht genannt werden.
Milliarden-Mehreinnahmen
2024 haben die Betriebsprüfungen nach den Angaben zu einem Mehrergebnis von gut 1,2 Milliarden Euro geführt. 2014 seien es sogar fast 1,7 Milliarden Euro gewesen. Die Mehrergebnisse der sogenannten Umsatz-Sonderprüfungen haben sich der OFD zufolge 2024 auf mehr als 129 Millionen Euro belaufen - nach fast 103 Millionen Euro im Jahr 2014. Bei diesen Zahlen gebe es "jährlich starke Schwankungen".
Finanzminister Alexander Lorz (CDU) betont, Hessen habe "mit einer Strukturreform und der personellen Vollauffüllung die Schlagkraft der Steuerverwaltung sichergestellt". Betriebsprüfungen und Steuerfahndungen sorgten "für Steuermehreinnahmen, aber auch für Steuergerechtigkeit".