Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag antiisraelische Plakate an mehreren Gebäuden in Lingen (Landkreis Emsland) geklebt. Betroffen waren neben mehreren Läden auch die Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbandes in Lingen und die Geschäftsstelle der Lingener Tagespost, der Regionalausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), wie eine Sprecherin der Polizei am Samstag mitteilte.
Die Plakate waren demnach im Stil eines Fahndungsaufrufs gestaltet und trugen die Aufschrift "Wanted for crimes against humanity" (auf Deutsch: "Gesucht für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit"). Abgebildet wurden der Bundeskanzler Friedrich Merz, der israelische Premier Benjamin Netanjahu sowie der US-Präsident Donald Trump. Auf einem weiteren Plakat stand der Slogan: "Death, Death to the IDF" (auf Deutsch: "Tod, Tod der israelischen Armee"). Laut der Polizeisprecherin stellten die Beamten am Freitagvormittag Plakate an acht Orten im Stadtgebiet fest. Das Fachkommissariat Staatsschutz der Polizei ermittelt nun.
CDU-Kreisvorsitzender verurteilt die Aktion
Tatverdächtige gibt es laut der Polizei bislang nicht. Ob ein Zusammenhang mit der angekündigten Pro-Palästina-Demonstration in Lingen am Samstag besteht, sei bislang unklar. Die Polizei prüfe das jedoch.
Der CDU-Kreisvorsitzende Christian Fühner verurteilt die Aktion in einer Mitteilung "ausdrücklich". "Unsere politische Kultur lebt von Respekt und Sachlichkeit, nicht von anonymen Provokationen", sagt er. Er fordert die Veranstalter der Demonstration am Samstag "aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs" dazu auf, sich von der Aktion zu distanzieren.
Für die CDU in Niedersachsen ist das nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits im Oktober beschmierten Unbekannte die Fassade und zertrümmerten Fenster einer CDU-Geschäftsstelle in Göttingen. Ähnliche Fälle gab es auch in Oldenburg und Hannover.