Social Media Bischof: Mindestalter für soziale Medien nicht umsetzbar

Ein Mindestalter für soziale Medien sieht der Trierer Bischof Stephan Ackermann kritisch. (Archivbild) Foto: Harald Tittel/dpa
Ein Mindestalter für soziale Medien sieht der Trierer Bischof Stephan Ackermann kritisch. (Archivbild) Foto
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Das EU-Parlament will soziale Medien für Jüngere einschränken. Warum Bischof Ackermann auf einen anderen Weg setzt und die Tech-Konzerne in der Pflicht sieht.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sieht Überlegungen, Jugendlichen erst ab 16 Jahren die Nutzung sozialer Medien zu erlauben, kritisch. "Wie will man das umsetzen? Wie will man das kontrollieren?", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Das sei unrealistisch.

Wichtig sei, junge Leute "fit zu machen im Umgang mit digitalen Medien", ihnen die Möglichkeiten zu eröffnen und sie gleichzeitig für die Risiken zu sensibilisieren. Er fügte hinzu: "Darauf würde ich setzen."

Das Europaparlament hatte sich im November dafür ausgesprochen, den Zugang zu sozialen Medien erst ab 16 Jahren zu erlauben. Die 13- bis 16-Jährigen könnten mit ausdrücklicher Genehmigung der Eltern Zugang erhalten.

Ackermann sagte, er sehe zudem die großen Tech-Konzerne in der Pflicht: "Da liegt eine Verantwortung zu prüfen, was es alles in den sozialen Medien und im Internet gibt." Zum Bistum Trier gehören gut 1,1 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

In Australien dürfen seit Mittwoch Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren keine eigenen Konten mehr auf vielen großen Social-Media-Plattformen besitzen. Darunter sind Tiktok, Snapchat, Youtube, Facebook und Instagram. 

Erklärtes Ziel: Kinder und Jugendliche vor den Risiken zu schützen, die mit sozialen Medien verbunden sind. In Deutschland wird ebenfalls über ein Verbot für Kinder und Jugendliche diskutiert.

dpa