Wer während der Weihnachtsfeiertage außer Haus essen will, sollte vorab einen Tisch reservieren. "Es gibt schon recht viele Vorbuchungen, teils sind Restaurants auch schon ausgebucht", sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur. Besonders schwierig könne es sein, wenn Gruppen mit mehr als zehn Personen einen Platz zum Essen suchten.
Grundsätzlich erwarte der Verband - wie in jedem Jahr - ein gutes Geschäft zum Jahresende. "Die Weihnachtstage sind einfach Tage, an denen die Menschen ausgehen und sich verwöhnen lassen wollen. Und vor allem wollen sie die Arbeit nicht im Haus haben", so Schmidt.
Immer wieder komme es in der Weihnachtszeit aber dazu, dass sich innerhalb der Familien nicht ausreichend abgesprochen werde, sagte er. "Dann gibt es plötzlich mehrere Reservierungen in unterschiedlichen Restaurants. Und dann gibt es Absagen. Das ist dann die Chance für diejenigen, die spät dran oder kurzfristig sind."
Nicht jeder will den Weihnachtsbraten
Viele Menschen wählten während der Feiertage traditionelles Weihnachtsessen - also Braten und Weihnachtsgeflügel, so Schmidt. "Es gibt ja aber auch vieles andere, und das wird auch genutzt". So sei auch ein Abend beim Griechen oder Asiaten beliebt. "Einige Menschen entscheiden sich auch dazu, mal in der gehobeneren Küche zu essen. Das kann dann auch traditionell sein, muss es aber nicht." Angaben des Verbands nach ist davon auszugehen, dass der Preis für eine klassische Weihnachtsgans wie im vergangenen Jahr schon eher hoch sein wird.
Um vielen Anfragen der Gäste nachzukommen, könnten die Gastronomen in Sachsen-Anhalt nicht mehr Platz bei sich schaffen, um so mehr Menschen zu bewirten, sagte Schmidt. "Das geht allein schon wegen der Personallage nicht. Vor allem an Feiertagen ist es schwer, überhaupt ausreichend Personal zu finden."
Angespannte wirtschaftliche Lage
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Die Lage der Gastronominnen und Gastronomen in Sachsen-Anhalt ist schon seit einiger Zeit schwierig. Unter anderem belasten sie hohe Energiekosten und eine Konsumzurückhaltung ihrer Gäste. Dem Statistischen Landesamt nach hatte der Umsatz im Gastgewerbe in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr dieses Jahres unter dem des Vorjahreszeitraums gelegen.
Die Erlöse lagen demnach preisbereinigt um 4,3 Prozent niedriger. Nominal, also ohne Berücksichtigung der Inflation, sanken die Umsätze um 0,6 Prozent. Den Angaben nach war die Gastronomie besonders betroffen. Hier fielen die Umsätze real um 4,6 Prozent und nominal um 0,3 Prozent.