Unkostenbeitrag Meistgehasste Mutter Englands verlangt 240 Euro fürs Weihnachtsessen

Kontroverses Weihnachtsessen
Kontroverses Weihnachtsessen: Seit Jahren arbeitet Carla Bellucci an dem Image der meistgehassten Mutter Grossbritanniens
© officialcarlabellucci/Instagram
Carla Bellucci liebt ein prunkvolles Weihnachtsessen. Die Kosten sollen die Gäste übernehmen. 240 Euro macht das pro Kopf – ohne den Wein.

Das Weihnachtsessen von Carla Bellucci, 42, ruft weltweit Aufmerksamkeit hervor und bis hin zu blankem Hass. Und das liegt weder an den Gerichten noch an Belluccis Kochkünsten – sie plant überhaupt nicht selbst zu kochen.

Um einen Platz an ihrem Essenstisch zu ergattern, sollten ihre Familienmitglieder 200 Pfund, umgerechnet 240 Euro, bezahlen. Ohne Getränke, den Wein zum Mahl sollen die Gäste selbst mitbringen. Nur Champagner besorgt Bellucci. Dafür steht Folgendes zur Auswahl: Als Vorspeise Butternusskürbissuppe oder Lachstörtchen, Beef Wellington oder traditioneller Truthahnbraten als Hauptgericht und eine Auswahl an Tiramisu oder Christmas Pudding zum Nachtisch.

"Da wir uns in einer Kostenkrise der Lebenshaltung befinden und alles teurer geworden ist, muss ich die Kosten irgendwie decken", sagte das ehemalige Glamourmodel in einem Videopost. Im Jahr zuvor betrug der Beitrag noch 150 Pfund.

Familie streikt 

Ihre Familienangehörigen fanden die Idee nicht so reizend. Sie haben bereits abgesagt und verbringen den Tag bei einem anderen Familienmitglied – ohne Carla und wohl ohne Rechnung. Sie selbst findet den Preis sogar günstig: "Die Leute sagen, dass man für das Geld in ein Restaurant gehen kann, aber ein Restaurantbesuch dauert nur ein oder zwei Stunden."

Der Preis erklärt sich auch schnell. Carla Bellucci möchte Spitzenzutaten verwenden und einen Spitzenkoch mieten – am begehrtesten Tag des Jahres. Sechs Gäste bringen zusammen 1200 Pfund auf, Koch und Essen kosten 1000 Pfund – es bleibt nur noch eine Kleinigkeit für den Champagner. Außerdem müsse sie noch die Heizkosten und die Stromrechnung begleichen, klagt Bellucci.

Das sei eben der Preis des Besonderen: "Die Leute sagen, Weihnachten sei eine Zeit des Schenkens und so. Das kann jeder gern tun, wenn er einen Truthahn beim Discounter kauft. Das ist völlig in Ordnung. Aber wenn Sie etwas Nettes haben wollen, wird das eben etwas kosten."

Beitrag zum Weihnachtsessen üblich 

Zahlen müssen nur die Erwachsenen, Kinder unter 16 haben freien Eintritt. "Sie sollten wirklich dankbar sein, dass ich ihnen den Druck nehme – zu zahlen ist das Mindeste, was sie für all die Zeit und Mühe tun können, die ich investiere." Allein steht Bellucci nicht.  Einer Studie der NatWest Bank zufolge werden 27 Prozent der Briten ihre Gäste nach einem Unkostenbeitrag fragen, weil die Lebensmittelpreise so stark gestiegen sind. Allerdings werden im Durchschnitt nur 17 Pfund erwartet.

Carla Bellucci arbeitet unermüdlich an ihrem Image als meistgehasste Mutter Großbritanniens. Vor einigen Jahren verkündete sie munter, dass ihre vier Kinder leider keine Weihnachtsgeschenke bekommen können, weil kein Geld mehr in der Kasse war. Der Grund: Bellucci hatte sich selbst Präsente für 8000 Pfund gegönnt. 

Beim 18. Geburtstag ihrer Tochter war sie großzügiger. Sie wollte nicht, dass der erste Schluck Alkohol ihrer Tochter aus einem "traurigen 5-Pfund-Prosecco" bestehe. Also engagierte sie drei halbnackte Stripperinnen, die der Tochter Champagner kredenzten. Auch dafür wurde sie angefeindet. 

Berühmt wurde Bellucci mit einer weiteren Schandtat. Sie täuschte eine Depression vor. Mit der Krankheit erreichte sie, dass das Gesundheitssystem die Kosten ihrer Schönheitsoperation übernahm. Danach musste sie allerdings umziehen: "Das Ausmaß der Beschimpfungen, die ich erlebe, sind unfassbar", klagt Bellucci. "Sie machen mein Leben zur Hölle."

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