Informatik-Monitor Thüringen bei Informatik an Schulen auf Platz Drei

Mehr als 30 Prozent der sächsischen Schüler belegen in der Oberstufe Informatik. (Symbolbild) Foto: Marijan Murat/dpa
Mehr als 30 Prozent der sächsischen Schüler belegen in der Oberstufe Informatik. (Symbolbild) Foto
© Marijan Murat/dpa
Bundesweit wählen nur 16 Prozent der Oberstufenschüler Informatik. Thüringen liegt deutlich darüber.

Thüringen hat bei der Belegung von Informatik in der Oberschule die Nase vorn. Mehr als 30 Prozent der Schülerinnen und Schülern in der Oberstufe belegen einen Grund- oder Leistungskurs im Fach Informatik – bundesweit sind es 16 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2025/26 hervor, der von der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), dem Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung herausgegeben wird.

Demnach hat Sachsen mit mehr als 40 Prozent die höchste Belegungsquote. Thüringen liegt auf dem dritten Platz. Bei den Schlusslichtern Hessen, Niedersachsen, Bremen und Baden-Württemberg sind es weniger als 10 Prozent. 

Ein Faktor könnte der frühzeitige und durchgehende Kontakt zum Fach Informatik sein, hieß es. So ist Informatik in Sachsen seit 2004 ein Pflichtfach in den Klassen sieben bis zehn.

In Thüringen könnte relevant sein, dass es bis vor Kurzem noch das einzige Bundesland war, das "in den Wahlmöglichkeiten der Oberstufe Informatik den Naturwissenschaften gleichstellt", wie aus einem Gutachten zur Digitalisierung im Bildungssystem der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) zitiert wurde.

Thüringen erreicht empfohlenes Niveau beim Unterrichtsumfang

Mit dem Schuljahr 2025/26 haben laut Informatik-Monitor zehn Bundesländer Informatik als Pflichtfach an allen weiterführenden Schulen eingeführt, womit sich die Zahl in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt hat. Bremen und Rheinland-Pfalz planen die Einführung des Pflichtfachs für 2026 beziehungsweise 2028.

Neben der Erschließung der noch fehlenden Bundesländer müsse jedoch auch der Umfang des Informatikunterrichts stärker in den Blick genommen werden. Die SWK empfehle für die Sekundarstufe I insgesamt sechs Wochenstunden Informatik. Dieses Niveau ließe sich etwa durch jeweils eine Wochenstunde Informatik von der fünften bis zur zehnten Klasse umsetzen. Aktuell erreichen nur Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und das Saarland dieses Niveau.

Fachkräftemangel eröffnet Chancen

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Horst Nasko, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung, verwies auf die dramatischen Fachkräfteengpässe in der Informatik. "Für mehr Nachwuchs braucht es mehr Informatikunterricht an Schulen, der auf Studium oder Berufsausbildung vorbereitet und begeistert." Es sei deshalb wichtig, dass Informatik als Pflichtfach in allen Bundesländern entlang der gesamten Schullaufbahn und an allen Schularten unterrichtet werde.

dpa