Kunst "Superstar" Rembrandt soll 2026 Besucher nach Gotha holen

Im Herzoglichen Museum informierten Vertreter der Friedenstein Stiftung Gotha über die Pläne für 2026. Foto: Jacob Schröter/dpa
Im Herzoglichen Museum informierten Vertreter der Friedenstein Stiftung Gotha über die Pläne für 2026. Foto
© Jacob Schröter/dpa
Seine Werke begeistern noch heute und lockten Fälscher wie Langfinger: Einem der berühmtesten Maler widmet die Friedenstein Stiftung eine Sonderausstellung. Was Besucher 2026 noch erwartet.

Als besonderen Höhepunkt setzt die Friedenstein Stiftung Gotha im kommenden Jahr auf die Zugkraft des wohl berühmtesten alten Meisters niederländischer Kunst: Die Sonderausstellung "Rembrandt 1632. Entstehung einer Marke" stellt vom 5. September bis 6. Dezember ein prägendes Jahr des Malers in den Fokus. Die Schau sei "unser Superstar für 2026", sagte Stiftungsdirektor Tobias Pfeifer-Helke bei der Vorstellung des neuen Jahresprogramms.

"Traum geht in Erfüllung"

Mit der Ausstellung gehe ein langgehegter Traum in Erfüllung, erklärte der Direktor der Abteilung Wissenschaft und Sammlungen, Timo Trümper. Zwar sei Gotha nicht bekannt für eine große Rembrandt-Sammlung. Für die Ausstellung habe man aber etliche internationale Leihgaben gewonnen. Gleich 32 Original-Rembrandts seien unter den mehr als 60 Exponaten zu sehen. 

"1632 gilt als das produktivste Jahr Rembrandts, es ist das Jahr, in dem er endgültig nach Amsterdam zieht und das Jahr, in dem er beginnt, mit seinem Vornamen zu signieren", sagte Trümper.

Rembrandt als Gegenentwurf zu KI-Bildern?

Warum die Werke von Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) noch 2026 interessieren sollten, fasste der Kunsthistoriker Trümper so zusammen: In einer Zeit der schnellen, veränderten und auch KI-generierten Bilder könnten die Bilder des Meisters auch Laien viel geben. Rembrandt habe etwa Personen nicht idealisiert dargestellt. 

Für die Schau arbeitet die Stiftung mit Hessen Kassel Heritage zusammen. Die hessische Landeseinrichtung verfüge über eine der größten Rembrandt-Sammlungen in Deutschland, so Trümper. In Kassel werde die Ausstellung vom 8. Mai bis zum 9. August ebenfalls in leicht abgewandelter Form gezeigt. Dass die Ausstellung nur drei Monate lang in Gotha zu sehen sei, habe konservatorische Gründe.

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Schau zu Doppeldynastie

Eine weitere Ausstellung plant die Stiftung zum Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, dessen Entstehung im kommenden Jahr 200 Jahre zurückliegen wird. Dafür arbeitet die Stiftung mit der Forschungsbibliothek Gotha der Uni Erfurt, der Veste Coburg, der Landesbibliothek Coburg und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zusammen. Seltene Objekte, historische Dokumente und Porträts werden bei "Coburg, Gotha, 1826" vom 12. April bis zum 5. Juli gezeigt. Daneben setzt die Stiftung auf bekannte Programmpunkte wie etwa das Ekhof-Festival (23. Mai bis 4. Oktober) und das Friedenstein OpenAir (14. bis 31. August).

Rund 234.400 Besucher zählte die Stiftung bislang in diesem Jahr – dazu gehören aber auch Gäste von Großveranstaltungen wie das Friedenstein OpenAir oder der Thüringen Tag. Die Museen besuchten demnach bisher rund 149.500 Menschen, einige Tausend mehr als im Jahr zuvor.

dpa