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Strategischer Flieger B-21 Raider – USA zeigen erstmals detaillierte Bilder des neuen Stealth-Bombers

Das Nurflügler-Design soll den Radarschatten des Jets verringern.
Das Nurflügler-Design soll den Radarschatten des Jets verringern.
© US Air Force / Commons
Der B-21 Bomber soll die russische und chinesische Luftverteidigung unerkannt durchbrechen. Die Bilder verraten Einzelheiten über das gigantische Rüstungsprojekt.

Erstmals seit vier Jahren haben die US-Luftwaffe und Northrop Grumman neue Bilder des B-21 Bombers gezeigt. Es sind allerdings keine Fotos, sondern Renderings, die den Bomber in verschiedenen Hangars platzieren. Geplant ist, dass der Bomber im Jahr 2022 erstmals öffentlich abheben wird. (Lesen Sie hierzu: "B-21 Raider - neuer US-Stealth-Bomber steht vor dem ersten Flug") Die zeitliche Nähe bringt es mit sich, dass dieses Bild dem tatsächlichen Flugzeug weit näher kommt als die alten Grafiken. Die Air Force will mindesten 100 Stück des Bombers abnehmen, die Wunschliste spricht aber auch von 200 Exemplaren.

Weiterentwicklung des Nur-Flügler-Designs

Vom Grunddesign her ähnelt die B-21 dem älteren B-2A Bomber. Beide Jets sind Nurflügler, dass heißt es gibt keinen abgegrenzten Rumpf, kein Leitwerk und keine Heckflügel. Diese Form soll heute die Stealth-Eigenschaften verbessern, also den Radarschatten kleinhalten. Ursprünglich wurde die Form im Dritten Reich entwickelt, weil man sich davon bessere Flugeigenschaften versprach. Bis 1945 wurden mehrere Exemplare der Horten H IX gebaut, auch Gotha Go 229 genannt, diese kamen aber nicht mehr in den Einsatz.

Klicken Sie hier, wenn Sie die Fotostrecke zum B-21 Raider in voller Breite sehen wollen.

Die B-21 soll sowohl den B-1b Lance Bomber wie auch die B-2A Spirit ersetzen. 1988 wurde die B-2A Spirit vorgestellt. Die B-21 ist also der erste Bomberneubau der USA nach 40 Jahren. 

Der Beiname "Raider" spielt auf den sogenannten "Doolittle Raid" an. 1942, im Zweiten Weltkrieg, starteten B-25 Bomber von einem Flugzeugträger aus, um erstmals Tokio anzugreifen und so den Krieg auf die japanischen Hauptinseln zu tragen.

Wie stealth ist stealth noch?

Die B-21 soll über weit bessere Tarneigenschaften verfügen als die Vorgänger. Bis vor Kurzem konnten allein die USA Stealth-Flugzeuge bauen, doch heute haben auch Russland und China Jets entwickelt, die mit herkömmlichen Radaranlagen nicht aufzuspüren sind. Ein Treppenwitz der Geschichte ist, dass die Stealth-Technik, die die Amerikaner nutzen, auf den Arbeiten eines Wissenschaftlers aus der UdSSR aufbauen. (Lesen Sie hierzu: "Wie ein russischer Wissenschaftler aus Versehen den USA die Stealth-Jets bescherte")

Heute arbeiten Russland und China fieberhaft an alternativen Methoden, diese Flugzeuge trotz ihres kleinen Radarschattens aufspüren zu können. Die USA bezweifeln, dass die neuen Anlagen aus China und Russland tatsächlich ein so genaues Signal empfangen, dass sie eine Lenkwaffe ins Ziel bringen könnten. Russlands Generalstabschef Gerassimow hat sich dagegen öffentlich über die angebliche Tarnung der US-Jets lustig gemacht.

Kein Jet für den Tiefflug

Auf den Bildern ist gut zu erkennen, dass an der für die Stealth-Eigenschaften entscheidenden äußeren Form weiter gearbeitet wurde. Das Fachportal "Aviation Week" weist auf eine veränderte Hinterkante der Flügel hin. Die Sägezahnform der B-2A wurde aufgegeben, was darauf hindeutet, dass die B-21 keine Tiefflugeigenschaften mehr besitzt, sondern für den Flug in mittlerer und großer Höhe optimiert wurde. Das ist eine weitreichende Entscheidung. Sie bedeutet, dass das Pentagon stark auf die verbesserten Stealth-Eigenschaften vertraut. Im Tiefflug kann ein Flugzeug Radarstationen am Boden umfliegen und natürliche Höhenprofile ausnutzen. Es kann dann nur von Überwachungsflugzeugen aufgespürt werden. Die B-21 müssten hingegen den Überwachungsbereich der leistungsstarken Bodensysteme durchfliegen, ohne entdeckt zu werden.

Details des Fahrwerks legen nahe, dass die B-21 kleiner und leichter als die B-2A sein wird. Die Leistungsdaten wie Reichweite und Nutzlast des neuen Jets müssen aber darum nicht schlechter sein. "Aviation Week" weist auch darauf hin, dass die B-21 einen kürzeren Rumpf und weiter vorne liegende Lufteinlässe hat. Beides deutet darauf hin, dass das Volumen im Inneren des Jets vergrößert wurde. Stealth-Flugzeuge müssen die gesamte Sensorik und ihr Waffenarsenal Innenbords transportieren. Die sonst üblichen Gondeln unter dem Rumpf oder den Flügeln würden die Tarneigenschaften zerstören.

Quelle: Aviation Week 

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