Zivilklage eingereicht Springer-Verlag verklagt ehemaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt

Julian Reichelt, damals Chefredakteur "Bild Digital" und Vorsitzender der "Bild"-Chefredaktionen
Der frühere "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt
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Der Axel-Springer-Verlag hat den ehemaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt vor dem Berliner Arbeitsgericht verklagt. Es geht um einen siebenstelligen Betrag, wie eine Gerichtssprecherin bestätigte.

Der Axel-Springer-Verlag hat vor dem Berliner Arbeitsgericht eine umfangreiche Zivilklage gegen den früheren "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt eingereicht. Eine Gerichtssprecherin bestätigte dem stern, dass am Donnerstag, 20. April, eine entsprechende Klageschrift eingegangen sei. Das Verfahren wird unter dem Aktenzeichen AZ:56cA4513/23 geführt. Zuerst hatte der "Spiegel" über die Springer-Klage gegen Reichelt berichtet.

Springer verlangt laut Bericht Abfindung von Julian Reichelt zurück

Laut des "Spiegel"-Berichts beinhaltet die Klage die Rückforderung der siebenstelligen Abfindung, die Springer an Reichelt gezahlt hatte. Darüber hinaus mache der Verlag eine Vertragsstrafe geltend. Laut der Sprecherin des Berliner Arbeitsgerichts liegt der Vorgang bei der Kammer 56. Mit der Terminierung eines ersten Gütetermins sei frühestens in zwei Wochen, eher sogar erst Anfang Juni zu rechnen.

Julian Reichelt hatte seinen Posten im Oktober 2021 verlassen müssen, nachdem Vorwürfe von zahlreichen Mitarbeiterinnen gegen ihn erhoben worden waren, in denen es unter anderem um Affären mit Untergebenen und Machtmissbrauch ging. Seinem Rauswurf ging ein internes Compliance-Verfahren voraus. Reichelt bestreitet die Vorwürfe entschieden.

Laut "Spiegel"-Bericht resultieren die von Springer geltend gemachten Zahlungsansprüche gegen Reichelt aus einem im Herbst 2021 geschlossenen Abwicklungsvertrag. Darin seien neben einer Millionenabfindung auch diverse Pflichten geregelt, die augenscheinlich im Kontext der Auflösung des Arbeitsvertrags vereinbart worden seien.

Dem "Spiegel" zufolge wirft Springer dem früheren "Bild"-Chef unter anderem vor, gegen eine Vereinbarungen zur Vertraulichkeit sowie zur Herausgabe und Löschung interner Daten verstoßen zu haben. Auch an ein angeblich vereinbartes Abwerbeverbot solle sich Reichelt laut Springers Klage nicht gehalten haben.

Hinweis: Dieser Text wurde nach seiner Veröffentlichung aktualisiert.

kng